Sie investieren sowohl in die Aus- als auch in die Weiterbildung des Pflegepersonals. In Großbritannien, Schweden und Kanada erfolgt die Ausbildung an Hochschulen.
Der Anteil der graduierten Pflegekräfte liegt dort zwischen 61 (Kanada) und 100 Prozent (Großbritannien und Schweden). Dieser Anteil liegt in Deutschland bei gerade einmal ein bis zwei Prozent.
Dass die Akademisierung der Pflegeausbildung in Deutschland weiterhin nicht auf der politischen Agenda steht, findet Ewers Unverständlich: „Bildung wird hier doch sehr hoch geschätzt, das gilt aber offenbar nicht für die Bildung junger Pflegekräfte.“
Pflegeberufegesetz bringt keine Verbesserung
Wesentliche Voraussetzung für die Tätigkeit in der Pflege ist in Großbritannien, Kanada und den Niederlanden außerdem, dass sich die Pfleger in einem Berufsregister eintragen und sich regelmäßig weiterbilden.
Darüber hinaus sei auch die Selbstorganisation teilweise ausgeprägter als in Deutschland. Darüber hinaus genießt die Pflege in den vier untersuchten Ländern einen höheren Stellenwert, was sich an den wesentlich größeren Aufgaben- und Verantwortungsbereichen zeigt.
Das Pflegeberufegesetz bringe hier ab 2020 leider keine Verbesserung, so Ewers. Die Aufgaben für Pfleger blieben „sehr begrenzt“.
Ausländische Pflegekräfte stellten fest, dass sie in Deutschland nicht einmal die Hälfte ihres ursprünglichen Aufgabenspektrums ausführen dürfen, berichtet Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Münch und der Rhönklinikum AG.
Seite drei: „Pflege als Rückgrat des Gesundheitswesens“