Pflege: „Die ersten Schritte reichen noch nicht aus“

Cash. sprach mit Hans-Josef Schmitz, Leiter Geschäfts- und Produktpolitik der Axa Krankenversicherung, über die Umsetzung des PSG II und seine Wünsche an die Politik.

Hans-Josef Schmitz, Leiter Geschäfts- und Produktpolitik der AXA Krankenversicherung AG | [ © Guido Schiefer Melchiorstr. 14 B, 50670 K o e l n; Tel.: (+49)171.7 43 34 50; e-mail: info@guidoschiefer.de; www.guidoschiefer.de; Konto: S t a d t s p a r k a s s e D o r t m u n d, IBAN DE86440501990681003568, BIC DORTDE33; JEGLICHE VERWENDUNG nur gegen HONORAR nach MFM-Liste, URHEBERVERMERK und BELEG; No Model release, bei Verwendung des Fotos ausserhalb journalistischer Zwecke bitte Ruecksprache mit dem Fotografen halten. Each use of the image is subject to a licence fee  based on MFM. No model release. For any use other than for editorial purposes please contact the photographer. ]
Hans-Josef Schmitz, Axa: „Infolge des neu eingeführten Pflegebedürftigkeitsbegriffs erhalten Menschen jetzt eine bessere Versorgung.“
Cash.: Die Ablösung der bisherigen drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade im Rahmen des PSG II ist seit rund einem Jahr in Kraft. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Schmitz: Dass der Gesetzgeber mit der Pflegereform auf die aktuellen demografischen Entwicklungen sowie die aktuellen Zahlen der Pflege reagiert hat, war ein richtiger und auch notwendiger Schritt.

Unser erstes Zwischenfazit ein Jahr nach Reformumsetzung fällt positiv aus. Infolge des neu eingeführten Pflegebedürftigkeitsbegriffs sowie der Einführung von fünf Pflegegraden erhalten Menschen jetzt eine bessere und vor allem frühere Versorgung im Pflegefall.

Betroffene können gesetzliche Leistungen früher in Anspruch nehmen. Dennoch spreche ich bewusst von einem Zwischenfazit. Denn die ersten Schritte reichen noch nicht aus. Auch nach der Reform gibt es einiges zu tun.

Welche Wünsche an den Gesetzgeber gibt es von Ihrer Seite noch?

Wenn uns der Gesetzgeber fragen würde, würden wir den Verantwortlichen zwei Wünsche mitgeben: Erstens: Bringen Sie in nächster Zukunft keine neue Pflegereform auf den Weg. Geben Sie den Menschen in Deutschland stattdessen die erforderliche Zeit, sich mit dem neuen Pflegesystem vertraut zu machen.

Nur so können alle Beteiligten Erfahrungen sammeln und das neue System entsprechend analysieren. Es gilt insbesondere zu überprüfen, ob die Umsetzung der Reform und die damit angestrebten Ziele zueinander passen.

Zweitens: Die Rahmenbedingungen für Pflegeberufe in Deutschland müssen optimiert werden. Dies kann dazu beizutragen, dem Pflegenotstand in Deutschland entgegenzuwirken. Hier besteht Handlungsbedarf. Andernfalls wird diese Herausforderung in Zukunft noch größer werden.

Wie haben Sie auf die neuen Möglichkeiten, die sich aus dem PSG II ergeben, reagiert?

Wir haben die Chance genutzt und bereits Ende Oktober 2016 mit dem „Vario“ einen neuen Tarif zu Pflegevorsorge eingeführt, der die Pflegegrade sowie das neue Begutachtungsschema umgesetzt hat.

Die Kunden entscheiden, welche Pflegegrade sie absichern möchten und können für jeden Pflegegrad die Höhe des Pflegegeldes ganz nach persönlichem Bedarf festlegen. Anpassungen des Schutzes sind flexibel möglich.

So lassen sich die gesetzlichen Leistungen sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt verdoppeln. Unsere Versicherten haben somit die Sicherheit, im Pflegefall sich die Pflegeleistungen leisten zu können, die sie benötigen und sich vorstellen.

Seite zwei: „Aktuell fehlen steuerliche Vergünstigungen“

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