Die Kosten für die stationäre Pflege steigen immer weiter an. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen werden dafür zunehmend zur Kasse gebeten, werden die Sätze der Pflegeversicherung gleich bleiben. Warum derzeit keine Höchstgrenze der Zuzahlungen absehbar ist, zeigt eine Recherche des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
In den vergangenen elf Monaten steigt die Höhe der Zuzahlung um mehr als 110 Euro an. 1930 Euro beträgt der durchschnittliche Eigenanteil an der Unterbringung im Pflegeheim, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf die Pflegedatenbank des Verbandes der privaten Krankenversicherung.
Regionale Unterschiede machen fast 1.000 Euro / Monat aus
Dabei, so das RND weiter, sind regionale Unterschiede festzustellen: In Nordrhein-Westfalen beträgt der Eigenanteil 2.406 Euro, während er in Mecklenburg-Vorpommern bei 1.346 Euro liegt.
Die berechneten Zahlen basieren auf der 2017 getroffenen Entscheidung, dass jeder Heimbewohner einen Eigenanteil trägt. Der Einrichtungseinheitliche Eigenanteil (EEE) beträgt im Durchschnitt 744 Euro. Hinzu kommen Kosten für Unterbringung und Verpflegung, sowie eine Beteiligung für Innovationen. Laut Angabe des RND liegen diese Anteile zwischen 300 und 400 Euro im Monat.
Steigende Abgaben für Lebensmittel und Energiekosten werden somit direkt auf die Pflegebedürftigen umgeschlagen, sodass diese direkt von der weltpolitischen Lage und ihren Auswirkungen betroffen sind. Dies ist auch einer der Gründe für den Anstieg der Pflegekosten in den vergangenen Monaten.
Pflegereform angekündigt
Denkbar sei es, dass infolge der Anhebung des Mindestlohns für Pflegepersonal, die Aufwendungen weiter steigen, argumentiert das RND. Um hier Grenzen zu ziehen, strebt Bundesgesundheitsminsiter Jens Spahn (CDU) eine Pflegereform an. Maßgabe hierbei ist seine Aussage der Vorwoche, dass man Familien nicht alleine lassen wolle.
Foto: Shutterstock