In Deutschland gibt es immer mehr Pflegebedürftige. Binnen zwei Jahre – von Dezember 2011 bis Dezember 2013 – stieg die Anzahl der Pflegefälle im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) um 125.000 auf 2,63 Millionen. Das entspricht einer Zunahme von fünf Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Grund für die Zunahme der Pflegefälle sei die Alterung der Bevölkerung, erklären die Statistiker. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) aller Pflegebedürftigen wurden demnach zu Hause versorgt (siehe Grafik).
Von diesen 1,86 Millionen erhielten 1,25 Millionen Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld – das bedeutet, dass sie in der Regel allein durch Angehörige gepflegt wurden. Die Zahl der Pflegegeld-Empfänger stieg dabei um 5,4 Prozent (plus 64.000).
29 Prozent der Pflegebedürftigen erhalten eine vollstationäre Heimversorgung
Weitere 616.000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten, berichten die Statistiker, bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflegedienste. In Pflegeheimen vollstationär betreut wurden insgesamt 764.000 Pflegebedürftige (29 Prozent).
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Bei der Zahl der Pflegebedürftigen, die durch ambulante Pflegedienste betreut wurden, ergab sich eine Zunahme um 6,9 Prozent (plus 40.000). Die Anzahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen war laut Statistik um 2,9 Prozent (plus 21.000) höher.
Jeder dritte Pflegebedürftige von Demenz oder anderen geistigen Beeinträchtigungen betroffen
Die Mehrheit (65 Prozent) der Pflegebedürftigen war weiblich. Insgesamt 83 Prozent der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter, mehr als ein Drittel (37 Prozent) war über 85 Jahre alt.
Eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz aufgrund von demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wies ein Drittel (35 Prozent) der Pflegebedürftigen auf. (lk)
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