Der Pflegeimmobilienmarkt in Deutschland wächst. Nach Aussage von CBRE sind bis zum Jahr 2030 Investitionen in Höhe von 55 Milliarden Euro notwendig. Immer mehr Investoren würden das Marktsegment für sich entdecken.
Die Bedeutung von Pflegeimmobilien in Deutschland hat in den vergangenen Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung stark zugenommen.
Dieser Trend wird nach Aussage von CBRE durch das Investmenttransaktionsvolumen in Pflegeimmobilien bestätigt, das im vergangenen Jahr mit rund drei Milliarden Euro ein neues Rekordniveau erreicht hat. Pflegeimmobilien hätten sich längst als attraktive Investmentnische etabliert.
Der Pflegeimmobilienmarkt ist laut CBRE von besonderen Marktgegebenheiten geprägt, da eine hohe Regulierungsdichte herrsche und politisch motivierte Eingriffe in das System erfolgten. Daher erforderten Investitionen in Pflegeheime und Betreiberunternehmen wie auch die Bewertung von Pflegeheimen eine detaillierte Analyse mithilfe von Expertenwissen.
In Zusammenarbeit mit Immo Tiss Care hat das Immobilienberatungsunternehmen CBRE einen aktuellen Pflegeimmobilienreport veröffentlicht, der Marktakteuren eine Entscheidungsgrundlage für potenzielle Investments in die wachsende Assetklasse geben soll.
Umfangreiche Investitionen notwendig
Bis 2030 werden etwa eine Million weitere Personen pflegebedürftig sein. „Daraus ergibt sich, dass bis 2030 Neubau- und Ersatzinvestitionen von gut 55 Milliarden Euro für zukunftsfähige, marktkonforme Pflegeeinrichtungen notwendig sind“, erklärt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.
„Die öffentliche Hand investiert jedoch zunehmend geringere Summen in den Erhalt und den Neubau von Pflegeeinrichtungen und ist nicht in der Lage, die notwendigen Investitionen zu stemmen. Deshalb rücken private Investoren zunehmend stärker in den Fokus“, sagt Jochen Zeeh, Geschäftsführer der Immo Tiss Care GmbH.
Als Assetklasse etabliert
Der Anteil der Assetklasse Pflegeimmobilien am gesamten Transaktionsvolumen des Gewerbeimmobilienmarktes lag laut CBRE im Rekordjahr 2016 bei über sechs Prozent, während dieser in den Jahren zuvor nur ein bis zwei Prozent erreicht habe.
In erster Linie investierten institutionelle, langfristig ausgerichtete Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen aus dem In- und Ausland in die Assetklasse Pflegeimmobilien.
„Sie haben das Wachstumspotenzial der Investmentnische erkannt und die Assetklasse für sich entdeckt. Hier sind im Vergleich zu klassischen Core-Gewerbeimmobilien wie Büros oder Geschäftshäuser höhere risikoadjustierte Renditen erzielbar. Aktuell lassen sich Spitzenrenditen von rund 5,5 Prozent erzielen“, erläutert Linsin.
Nach dem von sehr großen Portfoliotransaktionen geprägten Pflegeimmobilientransaktionsmarkt 2016 werde sich das Transaktionsvolumen in den kommenden Jahren bei rund einer Milliarde Euro pro Jahr einpendeln. (bk)
Foto: Shutterstock