Der Gesetzgeber hat zum 1. Januar 2015 ein erstes Pflegestärkungsgesetz auf den Weg gebracht. Wird die darin enthaltene Leistungsausweitung die Vorsorgebereitschaft der Deutschen eher dämpfen oder profitiert Ihr Haus davon, dass dadurch das Thema Pflege stärker ins Bewusstseider Menschen rückt?
Nach wie vor meinen viele Menschen, mit der gesetzlichen Pflegeversicherung ausreichend abgesichert zu sein. Dieser Irrglaube könnte durch die geringen Leistungsverbesserungen des Pflegestärkungsgesetzes, die lediglich einen Inflationsausgleich darstellen, sogar bestärkt worden sein.
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Sehen Sie auch vertriebliche Vorteile durch das Gesetz?
Durchaus. So haben beispielsweise die Medien immer wieder und völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass die Pflegepflichtversicherung allenfalls eine Teilkaskoversicherung ist. Wenn man sich die Entwicklung der pflegestufenabhängigen Leistungen seit Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung anschaut, wird zudem klar: Der Charakter der Teilkaskoversicherung hat sich erheblich verstärkt, weil die Kosten deutlich schneller gestiegen sind als die Leistungen.
Insgesamt nehmen wir es positiv wahr, dass das Thema Pflege und die damit verbundenen Risiken in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Erstens führt dies zu einem höheren Informationsgrad. Zweitens befassen sich die Menschen zunehmend mit der Frage, wie im Pflegefall ein möglichst selbstbestimmtes und würdevolles Leben gestaltet werden kann. Für die überwiegende Mehrheit wird dies nur mit einer ergänzenden Pflegeversicherung möglich sein.
Interview: Lorenz Klein
Foto: Alte Leipziger
