Insbesondere die stationäre Betreuung in Pflegestufe 3 wird häufig von Kunden abgesichert. Denn bei Kosten von bis zu 3.400 Euro pro Monat für ein Pflegeheim zuzüglich weiterer Kosten wie beispielsweise für persönliche Einkäufe und Friseurbesuche ist das finanzielle Polster schnell aufgebraucht.
2) Wo möchte ich im Pflegefall leben?
Die Meisten möchten solange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben und selbstbestimmt den Alltag meistern. Doch im Pflegefall wird die eigene Wohnung häufig zur Stolperfalle und sie muss altersgerecht umgebaut und den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen angepasst werden. Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt für notwendige Umbauten bis zu 2.557 Euro je Maßnahme. Für mehr Flexibilität gibt es einige private Pflegezusatzversicherungen, die die sogenannte Einmalleistung anbieten.
3) Von wem möchte ich im Pflegefall betreut werden?
Ist es vorstellbar, dass Angehörige die Pflege zu Hause übernehmen – und dass nicht nur bei leichter Pflegebedürftigkeit in Pflegestufe 1, sondern auch rund um die Uhr bei Pflegestufe 3? Wenn dies der Fall ist, muss bei der privaten Pflegezusatzversicherung darauf geachtet werden, dass sie auch bei Laienpflege zahlt.
Trotz gesetzlicher Leistungen besteht eine Versorgungslücke
Egal wie viel Hilfe wir im Alter benötigen – umfassende Pflege können sich die meisten Menschen trotz gesetzlicher Pflegeversicherung nicht leisten. Sie deckt zwar alle notwendigen Maßnahmen und Hilfestellungen ab, nicht aber die realen Ausgaben. Im Schnitt muss laut Universität Bremen jeder Pflegebedürftige die Hälfte der anfallenden Kosten selbst tragen. Bei Frauen sind das immerhin 42.000 Euro durchschnittlich. Diese Versorgungslücke kann folglich nur mit einer privaten Pflegezusatzversicherung geschlossen werden.
Autoren sind Anette Bubans, Pflegeberaterin der Deutschen BKK, Expertin für Problemlösungen im Zusammenhang mit Pflegebedürftigkeit und Peter Straßer, Experte für Leistungen der privaten Pflegeversicherung bei der Münchener Verein Versicherungsgruppe.