„Wir haben die Reform nicht nur bei der Pflegepflichtversicherung umgesetzt, sondern auch bei der Ergänzungsversicherung, bei allen Tarifen, die sich auf Pflegestufen nach dem Sozialgesetzbuch beziehen“, erklärt Uwe Jung, Leiter des Produktmanagements der Ergo-Tochter DKV Deutsche Krankenversicherung.
Dabei sei man mit Augenmaß vorgegangen. „Wir wollten die Leistungen verbessern, dabei aber die notwendige Erhöhung der Beiträge in einem erträglichen Rahmen halten“, sagt er.
Gestiegener Beitrag
Ein Vorhaben, das manchen Assekuradeuren besser gelingt als anderen. Allgemein sei der Beitrag in der Pflegezusatzversicherung 2017 gestiegen, hat Jan Dinner festgestellt, Geschäftsführer des Maklerpools Insuro.
„So haben alle Versicherer, die ihre Tarife neu aufgelegt und nicht umgestellt haben, den Rechnungszins gesenkt. Zudem werden viele Pflegebedürftige durch das neue Begutachtungsverfahren sehr schnell in höhere Pflegegrade eingestuft.“
Wobei sogar Verbraucherschützer grundsätzlich Verständnis für die Beitragserhöhungen haben. „Generell sind solche Preisanpassungen sicher angebracht, da die Versicherer durch die Reform damit rechnen müssen, in Zukunft deutlich höhere Ausgaben zu haben“, erklärte Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in der „Welt“. Weil man jetzt zum Beispiel auch als Demenzkranker Ansprüche habe, müssten die Versicherungen mit mehr notwendigen Auszahlungen rechnen.
„Doch wir haben einige Verträge gesehen, in denen die Beiträge um über 30 Prozent steigen sollen – und das sehen wir kritisch“, schliesst Grieble. (kb)
Foto: Gerhard Blank
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