D&O-Prämien: „Preisanstiege um bis zu 400 Prozent“

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Phillip Rouget: "Teilweise gab es Anstiege um bis zu 400 Prozent."

WTW und die internationale Anwaltssozietät Clyde & Co haben den neuen Directors and Officers Liability Survey vorgelegt. Cash. wollte von Phillip Rouget, Head of Financial Lines bei WTW wissen, wie sich die Prämien für die D&O-Absicherung entwickeln.

Sie sprachen in ihrer neuen D&O-Studie von Jahren des harten Marktes. Was heißt das konkret?

Phillip Rouget: Nach rund zehn Jahren eines weicher werdenden Marktes, gekennzeichnet durch zunehmende Erhöhungen der Versicherungssummen bei D&O-Versicherern, teilweise bis zu 35 Millionen Euro pro Einzelrisiko, kontinuierliche Prämienreduktionen und sehr weit gefasste Versicherungsbedingungen setzte in Deutschland in 2018/2019 der harte Markt ein. Einer der Haupttreiber war die durch den langanhaltenden weichen Markt fehlende Profitabilität bei den Versicherern mit Blick auf ihre D&O-Portfolien.


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Der harte Markt brachte neben Kapazitätsreduktionen auf eine Regelkapazität von zehn bis 15 Millionen Euro pro Einzelrisiko auch Prämienerhöhungen im Schnitt ist von 40 bis 50 Prozent und Einschränkungen der Versicherungsbedingungen mit sich und dauerte bis ins Jahr 2022.

Ab 2023 begann sich der Markt zu stabilisieren. Grund dafür ist der intensive Wettbewerbsdruck: Neue Risikoträger betraten den Markt und stellten ergänzende Kapazitäten zur Verfügung. Auch einige etablierte Versicherer weiteten ihr Angebot wieder aus. So ist ein Preiswettbewerb entstanden, der die Prämien derzeit stabil hält, beziehungsweise vereinzelt nach unten drückt.

Sie sprachen in ihrer Studie von teils deutlichen Reduktionen der Versicherungssummen. Was bedeutet das in Zahlen?

Phillip Rouget: Hierbei ist nach Segmenten zu unterscheiden: Im Segment für kleine Unternehmen und Gewerbekunden war die Versicherungssumme in vielen Fällen stabil, da hier auch meist maximal Deckungssummen im Bereich von fünf bis 15 Millionen Euro eingekauft werden. Kürzungen waren hier meist im Bereich von insolvenznahen Risiken oder bestimmten Branchen wie Gastronomie- und Reisebranche während der Corona-Pandemie zu beobachten oder wenn die Kosten für die angebotene Deckung im Vergleich zu den Vorjahren zu hoch waren, sodass sich die Unternehmen bewusst für geringere Deckungssummen entschieden haben.

Und wie sieht es beim Mittelstand beziehungsweise Großkonzernen aus?

Phillip Rouget: Für „gehobene“ Mittelstandsrisiken mit entsprechenden Versicherungsprogrammen konnten in einigen Fällen die Versicherungssummen aufrecht erhalten werden, jedoch zu deutlich höheren Gesamtprämien. Teilweise gab es Anstiege um bis zu 400 Prozent. Hierbei entschieden sich Unternehmen mitunter dazu, rund 20 bis 30 Prozent weniger Versicherungssumme einzukaufen als in den Vorjahren.

Für internationale und börsennotierte Großkonzerne konnte in vielen Fällen nicht mehr die gleiche Versicherungssumme wie in den Vorjahren eingekauft werden. Die Reduktion der Versicherungssummen betrug hier in vielen Fällen ebenfalls 20 bis 30 Prozent der Versicherungssumme.

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