Während in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein medizinischer Leistungskatalog vorgeschrieben ist, stellen sich privat Krankenversicherte (PKV) ihre Vorsorge selbst zusammen. Dabei können Freiheitsgrade bei Leistungen und Tarifen zu einer Fehlabsicherung führen.
„Die GKV definiert über das fünfte Sozialgesetzbuch zu 95 Prozent die medizinischen Leistungen, die für alle Mitglieder gleich sind. PKV-Versicherte stellen sich ihren Versicherungsschutz eigenverantwortlich zusammen“, erläutert Fachmann André Wohlert von der Deutschen Makler Akademie (DMA) einen wesentlichen Unterschied zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung und betont: „Die Eigenverantwortlichkeit ist der Preis für die Freiheit.“
„Eine PKV ist kein Sparvertrag“
Nicht jeder potenzielle Kunde, der mit einem Wechsel aus der GKV in die PKV liebäugelt, kann mit dieser Eigenverantwortung umgehen: „Wechselinteressierte GKV-Mitglieder wünschen sich einerseits eine deutliche Ersparnis der Prämie bei gleichzeitig hohen medizinischen Leistungen“, sagt Wohlert.
„Andererseits befürchten sie stark steigende Beiträge im Alter, dass sie niemals wieder in die GKV zurückkehren können und dass sie ihren Versicherungsschutz verlieren, sobald sie krank werden.“
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Die Absicht, durch einen Wechsel in die PKV eine deutliche Prämienersparnis zu erzielen, hält Gerd Güssler, Geschäftsführer des Freiburger Analysehauses KVpro.de, für gefährlich.
Hochwertiger PKV-Tarif: Woran ist er zu erkennen?
Er macht klar, dass die Versicherer sich derzeit eher gegensätzlich positionieren, indem sie nicht die Ersparnis, sondern den Mehrwert bei den Leistungen betonen: „Die PKV entdeckt ihre ursprüngliche Stärke wieder, eine echte Alternative zur GKV zu sein. Sie will klarer herauszustellen, dass eine PKV kein Sparvertrag ist. Und wenn Tarif und Gesellschaft richtig gewählt werden, kann sie eine echte und tragfähige Alternative zur GKV sein.“
Seite zwei: Überblick im Tarif-Dickicht bewahren