PKV-Rating von Morgen & Morgen: Eine Branche unter Druck

Das Hofheimer Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) hat sein jährliches Rating der Privaten Krankenversicherer (PKV) veröffentlicht. Das Fazit: Die Gesellschaften bekommen die schwierige Kapitalmarktsituation mehr denn je zu spüren.

Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer Morgen & Morgen

Wie M&M mitteilt, belege beispielsweise die im Vergleich zum Vorjahr gesunkene durchschnittliche Nettoverzinsung, dass die PKV in keiner einfachen Situation sei. Der Druck auf den Aktuariellen Unternehmenszins (AUZ) könnte weiter zunehmen. Der AUZ wird von jedem PKV-Versicherer jährlich ermittelt, um die Angemessenheit des verwendeten Rechnungszinses, der momentan bei 3,5 Prozent liegt, zu überprüfen.

„Noch scheint der AUZ jedoch nicht betroffen, sollte sich die Situation aber nicht verbessern, werden ihn die Versicherer auf lange Sicht senken müssen, was dann mit Beitragserhöhungen einher gehen wird“, analysiert Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer von Morgen & Morgen.

Von 32 untersuchten Versicherern erhielten nur drei KV-Unternehmen fünf Sterne, 17 bewegten sich im „guten Mittelfeld“ mit drei und vier Sternen. Das Schlusslicht bilden vier Versicherer mit je einem Stern (siehe Tabelle). „Betrachtet man das Ergebnis in seiner Gesamtheit, lässt sich zwar ein leichter Abwärtstrend erkennen, jedoch hat sich gleichzeitig das Mittelfeld stark verdichtet. Die Versicherer sind somit näher zusammen gerückt und trotz leicht negativem Trend für die Zukunft gut gerüstet“, fasst Schinnenburg zusammen.

Untersucht wurden jeweils zehn Bilanzkennzahlen der PKV-Anbieter über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Untersuchung erlaube somit genaue Aussagen über die wichtigsten Punkte Kosten, Solidität und Wachstum der Versicherer, so M&M. (lk)

Quelle: Morgen & Morgen, Oktober 2012

Foto: Morgen & Morgen

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