Albrecht: Das stimmt, allerdings muss man speziell bei den Mindestleistungen selbstkritisch anmerken, dass sich die PKV da überhaupt keinen Gefallen getan hat. Aufgrund des intensiven Wettbewerbs hat die Branche versucht, einiges über den Preis zu regulieren und folglich Leistungen herausgenommen. Dies wurde in der Öffentlichkeit zu Recht kritisiert. Zum Glück haben die letzten Jahre zu einem gewissen Umdenken geführt. Unsere Strategie ist ganz klar: Es muss ein verlässlicher, langfristiger Versicherungsschutz gegeben sein, der die wichtigsten Leistungen beinhaltet – und dazu gehören eben auch die Mindestleistungen.
Bleibt der medizinische Fortschritt dauerhaft finanzierbar, ohne dass die Beiträge deutlich ansteigen?
Brams: Das ist die entscheidende Frage. Dessen ungeachtet müssen wir unseren Leistungskatalog immer wieder überprüfen und gegebenenfalls die ein oder andere Leistung hinzufügen, denn der medizinische Fortschritt geht ja rasant voran.
Die Versicherungswirtschaft drängt verstärkt auf Selbstbehalte. Macht sich dieser Trend auch bei Ihnen im Vertrieb bemerkbar?
Drexler: Auf jeden Fall und ich begrüße das. Wir haben eine Verantwortung, den Kunden in seinen Lebensphasen zu begleiten. Es gibt beispielsweise Kunden, die ihr Geschäft aufgebaut haben und dadurch mehr verdienen.
Das führt dazu, dass man diesen Kunden höhere Leistungen anbieten kann, die natürlich auch kalkulatorisch hinterlegt sein müssen. Die Lösung geht hier über einen Selbstbehalt. Im Bereich der Freiberufler und Selbstständigen ist der Selbstbehalt ein Instrument, das sicherstellt, dass der Kunde sehr bewusst mit seinen gesundheitsfördernden Maßnahmen umgeht und auch Leistungen nicht gleich abrechnet.
Ich sehe den Selbstbehalt unmittelbar verbunden mit der Beitragsrückerstattung, denn der Kunde hat die Möglichkeit, sich durch eine vernünftige Lebensweise einige Monatsbeiträge rückerstatten zu lassen.
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