Nachdem sonst häufig viele Versicherungen Jahr für Jahr teurer werden, gibt es nun auch einmal eine gute Nachricht für Privatversicherte im Standardtarif (STN): Ihr Beitrag bleibt stabil. Das ergibt sich aus den aktuellen Daten des PKV-Verbandes, der diesen brancheneinheitlichen Sozialtarif kalkuliert.
„Weil das Leben nicht immer so läuft wie geplant, wollen wir den Menschen in allen Lebenslagen Lösungen anbieten, etwa wenn ihre Alterseinkünfte geringer sind als gedacht“, so PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. „Wir wollen diesen gut funktionierenden Sozialtarif für noch mehr Privatversicherte öffnen als bisher, doch leider wird die dazu nötige Gesetzesänderung seit Jahren von der SPD blockiert.“
Derzeit dürfen aufgrund der Rechtslage nur Privatversicherte mit Versicherungsbeginn vor 2009 in den Standardtarif wechseln. Der PKV-Verband setzt sich dafür ein, dies auch allen seit 2009 Privatversicherten zu ermöglichen, denen nach heutigem Recht nur der meist teurere Basistarif verbleibt.
Standardtarif ist seit 1994 am Markt
Der Standardtarif als Angebot mit einer sozialen Schutzfunktion für langjährig Privatversicherte wurde 1994 eingeführt. Er garantiert eine vergleichbare medizinische Versorgung wie die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Der Durchschnittsbeitrag liegt bei etwa 300 Euro im Monat, wozu Rentner einen Zuschuss bis zu 150 Euro von der Rentenversicherung erhalten. Der Beitrag im Standardtarif ist nie höher als der Höchstbeitrag der GKV, der maximale Selbstbehalt liegt bei 306 Euro.
Im Standardtarif für Frauen liegt die letzte Beitragsanpassung drei Jahre zurück (1.7.2016), davor war der Beitrag sechs Jahre stabil (seit 1.7.2010). Im Standardtarif für Männer wurden die Beiträge zuletzt am 1.7.2018 angepasst, davor gab es in den acht Jahren seit 2010 nur eine Erhöhung (1.7.2014).
Damit bleibt der PKV-Standardtarif insgeamt auch weiterhin eine sehr gute Lösung für Versicherte in schwieriger finanzieller Situation, so der PKV-Verband. (fm)
Foto: PKV-Verband, Shutterstock