Plansecur-Chef: „Generationenkapital ist bloße Symbolpolitik“

Heiko Hauser
Foto: Plansecur
Heiko Hauser

Für Plansecur-Geschäftsführer Heiko Hauser stellt das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte "Rentenpaket II" eine gute Nachricht für die heutigen und baldigen Rentner dar – aber eine schlechte Nachricht für die heute noch jungen und berufstätigen Menschen.

Das mit dem „Rentenpaket II“ eingeführte „Generationenkapital“ stuft Hauser zwar als „Schritt in die richtige Richtung“ ein, „aber es ist nur ein Trippelschritt und damit bloße Symbolpolitik“, weil die Auswirkungen in einem primär umlagefinanzierten Renten­system marginal ausfielen. 


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Er rechnet vor: „2020 hat die gesetzliche Rentenversicherung 354 Milliarden Euro aus­bezahlt. Bei einer Steigerung um zwei Prozent pro Jahr ergeben sich 467 Milliarden Euro im Jahr 2036. Der durch das Generationenkapital zugeführte Beitrag soll bis dahin 10 Milliarden Euro betragen, also nur 2,1 Prozent. Das ist zwar der richtige Weg, aber auf absehbare Zeit in der Summe lächerlich“, sagt Hauser. „Die Babyboomer profitieren, aber für die Generationen X, Y und Z sieht es bei der staatlichen Rente weiterhin eher düster aus. Sie sind gut beraten, sich in so jungen Jahren wie möglich um eine selbst finanzierte Altersvorsorge abseits der staatlichen Rentenpolitik zu kümmern, um ihren Lebensstandard im Alter halten zu können.“

Aus Sicht von Hauser ist das „Rentenpaket II“ ein politischer Kompromiss, von dem die arbeitende Bevölkerung und erst recht die jungen Menschen, die ins Arbeitsleben eintreten, keinerlei Vorteile haben. „Gleichzeitig wird im Bundesfinanzministerium das Konzept der Altersvorsorge­depots auf den Weg gebracht, von dem vor allem jüngere Generationen profitieren können. Damit wird es endlich auch steuerlich attraktiv, mittels ETFs, Fonds und Anleihen für die eigene Rente vorzusorgen.“ Sobald das Konzept der Altersvorsorgedepots gemäß derzeitiger Planung 2026 in Kraft tritt, sei jeder, der noch nicht in Rente ist, gut beraten, die dann verfügbaren steuerlichen Vorteile zu nutzen, um seine selbst finanzierte Altersvorsorge mit passenden Finanzprodukten sicherzustellen. „Denn wer sich auf den Staat verlässt, ist in seiner letzten Lebensphase von Altersarmut bedroht. Je früher man mit eigenen Mitteln vorsorgt, desto besser“, so Hauser.

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