„Deutschland benötigt einen Konsens aller beteiligten Parteien, sich bei generationen-übergreifenden Themen wie Rente, Kranken- und Pflegeversicherung über die jeweilige Legislaturperiode hinaus auf eine langfristig verlässliche Gesetzgebung zu verständigen“, mahnt Hauser. „Die Politik fällt heute Entscheidungen etwa zur Rente, von denen viele Menschen erst in einigen Jahrzehnten betroffen sein werden, wenn die heutigen Politiker längst nicht mehr in der Verantwortung stehen. Diese Entscheidungen gilt es so verantwortungsvoll zu treffen, dass sie auch Jahrzehnte später noch Bestand haben.“
Mit Blick auf die Rentenversicherung hält Hauser perspektivisch eine kapitalgedeckte Zusatzversorgung aufgrund des demografischen Faktors für unumgänglich: „Mit dem in der Rentenreform II vorgeschlagenen Generationenkapital ist die Scholz-Regierung zwar nur einen kleinen und eher symbolischen Schritt in die richtige Richtung gegangen, aber das Konzept der Altersvorsorgedepots stellt zumindest einen etwas größeren Schritt dar. Die nachfolgende Regierung wird hoffentlich die Gesetzentwürfe optimieren, die Balance der Lastverteilung zwischen den Generationen gerechter justieren und sie von unnötigem bürokratischem Ballast befreien, aber sie sollte diesen richtigen Weg nicht verlassen.“
Angesichts der Haushaltslage und der Situation bei der gesetzlichen Rentenversicherung sollte die neue Regierung vor allem Bürgerinnen und Bürger entlasten, die zusätzliche private Vorsorge für ihr Alter treffen wollen. „Ohne eigene ergänzende Altersvorsorge ist es kaum möglich, den gewohnten Lebensstandard nach der Berufszeit aufrecht zu erhalten. Daher ist es höchste Zeit, dass der Gesetzgeber diese Form der Selbstabsicherung etwa mit Steuererleichterungen fördert“, so Hauser.
Bei der Kranken- und Pflegeversicherung müsse die Politik ebenfalls über Legislaturperioden hinausgehende Rahmenbedingungen schaffen, fordert er: „Die Grenzen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen sind heute schon sichtbar. Angesichts des demografischen Faktors werden die finanziellen Spielräume auf diesem Gebiet noch enger werden. Daher sollte der Gesetzgeber eine langfristig verlässliche Grundlage schaffen, auf der sich Bürgerinnen und Bürger zusätzlich selbst mit ihrem privaten Geld für den Krankheits- und Pflegefall absichern können.“