Die Aktienmärkte schwankten noch viel stärker als die Anleihen. Bis Mitte Dezember 2015 gab es allerdings keine wirklichen Gewinner: Der Dax, der japanische Leitindex Nikkei 225, der holländische Aktienmarkt sowie die breiten europäischen Aktienindizes waren einstellig im Plus. Italien, Österreich und Japan etwas mehr als plus zehn Prozent, wogegen die Schweiz und Schweden im Bereich um null lagen. Die USA, Großbritannien und Spanien bildeten die Schlusslichter unter den größeren Märkten mit einem einstelligen Minus. Es war kein allzu einfaches Jahr. Die vielzitierte Volatilität war zum Teil enorm. Der chinesische Aktienindex der Börse Shenzhen begann das Jahr 2015 mit einem Indexstand von 3530. Er stieg dann in der chinesischen Börseneuphorie um über 50 Prozent (5380), um dann, als die Ängste wegen des geringeren Wirtschaftswachstums in China um sich griffen, im Sommer auf 2950 zu fallen. Bis zum Ende des Jahres 2015 erholte sich der Index wieder und konnte für das gesamte Jahr ein einstelliges Plus ausweisen.
Fusionen und Übernahmen beleben Börsen
Was hier so lapidar beschrieben wird, war für die Investoren und Börsianer ein sehr stressvolles und unkalkulierbares Ereignis. Generell wurden die Börsen 2015 durch Fusionen und Übernahmen belebt. Nachdem bereits 2014 ein gutes Jahr für M&As war, wurde im Jahr 2015 ein neuer Rekord aufgestellt. Über vier Trillionen US-Dollar wurden dabei umgesetzt. Herauszustellen sind hierbei große Transaktionen im Technologie- und Pharmabereich. Auch interessant ist die deutliche Zunahme von Transaktionen mit chinesischen Käufern. Die wichtigsten Faktoren für die Entwicklung der Aktienmärkte 2016 sind die Gewinnentwicklung der Unternehmen und die Zinsen. Die Gewinne wiederum sind abhängig vom Wirtschaftswachstum.
Steigende Unternehmensgewinne erwartet
Ausgehend davon, dass die konjunkturelle Entwicklung in den USA und Europa leicht positiv sein wird, erwarten wir auch leicht steigende Gewinne. Wir erwarten leicht steigende Aktienmärkte, allerdings wie im Vorjahr unter starken Schwankungen. Europa könnte sich auch diesmal besser entwickeln als die USA, da der wohl weiter steigende US-Dollar der europäischen Exportindustrie hilft. In Japan sollten der begonnene politische und wirtschaftliche Wandel den Unternehmen zu höheren Gewinnen und dann auch zu höheren Aktienkursen verhelfen. In den Schwellenländern werden sich individuell Chancen ergeben, allerdings ist die begonnene Konsolidierung noch nicht überall beendet.
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