Der Lebensversicherungs-Zweitmarkthändler BCnet, Stuttgart, steht kurz vor der Übernahme durch eine schweizerische Investorengruppe. Laut BCnet-Geschäftsführer Gerhard W. Kluge sind die Verträge bereits unterschrieben, der Deal soll nach Klärung letzter Einzelheiten im Herbst offiziell bekannt gegeben werden.
BCnet war 1999 neben cash.life, München, als eine der ersten Gesellschaften auf dem deutschen Zweitmarkt gestartet. Das Unternehmen entwickelte laut Kluge als erstes in Deutschland ein Konzept für einen geschlossenen Zweitmarktfonds, das schließlich 2002 gemeinsam mit dem Hamburger Emissionshaus MPC Capital umgesetzt wurde (inzwischen kooperiert MPC bei seinen deutschen LV-Fonds mit cash.life).
Aktuell fungiert BCnet als Policenlieferant unter anderem für die LV-Fonds Insura Plus (Emittent: AFS GmbH, Renningen), und MTV Leben Invest 1 (MTV Beteiligungs GmbH, Hofheim), sowie für den Mischfonds Anspar-Flex-Fonds von der Flex Fonds-Gruppe, Schorndorf.
Im Rahmen der bevorstehenden Übernahme soll das Stammkapital des Unternehmens um zunächst bis zu 50 Millionen Euro aufgestockt werden. Mit dem Geld will BCnet nach Angaben von Unternehmenschef Kluge seine Strategie ändern und künftig auch LV-Policen für den eigenen Bestand erwerben. Bislang war das Unternehmen ausschließlich als Lieferant institutioneller Investoren tätig.
Der Gesamtumsatz von BCnet betrug im vergangenen Jahr rund 120 Millionen Euro. 30 Millionen davon stammten aus geschlossenen Fonds.
Käufer von BCnet ist eine Gruppe von vier Schweizer Unternehmen. Die Gesellschaften, die mit einer Ausnahme nicht in der Finanzbranche beheimatet sind, haben sich zu einer Beteiligungsholding zusammengeschlossen, um europaweit nach lukrativen Investmentmöglichkeiten Ausschau zu halten.