Das erste Quartal 2011 verzeichnet in den deutschen Immobilienhochburgen erwartungsgemäß eine Fortführung der positiven Performance-Tendenz aus den vergangenen sieben Quartalen, allerdings mit einem moderateren Zuwachs (plus 1,3 Prozent) als im Vorquartal (plus 2,6 Prozent). Das zeigt „Victor“, der quartalsweise erhobene Indikator für erstklassige Bürolagen, der Immobilienberater von Jones Lang LaSalle (JLL).
Nach einer starken Performance der Prime-Lagen in der zweiten Hälfte 2010 (plus 5,5 Prozent) mit einer hohen Nachfrage nach „Core“-Objekten, hat der Markt im ersten Quartal 2011 demnach eine Verschnaufpause eingelegt. „Vor dem Hintergrund des zurzeit eingeschränkten Angebots von solchen Assets und des gleichzeitig erwarteten Mietpreiswachstums richten institutionelle Investoren ihre kurz- und mittelfristigen Investmentstrategien neu aus“, sagt Andrew M. Groom, Leiter Valuation & Transaction Advisory JLL Deutschland. Und weiter: „Wir erwarten nach einer Konsolidierungsphase ein weiteres Indexplus, getrieben hauptsächlich durch Mietpreiswachstum. Allerdings spielt trotz der spürbaren Verbesserungen innerhalb der letzten zwölf Monate das nach wie vor limitierte Angebot von Immobilienkrediten eine bedeutende Rolle. Die höher werdenden Zinsen sind nicht zu unterschätzen und könnten möglicherweise bremsend auf die Performancezunahme wirken.“
Solider Aufwärtstrend in den Spitzenlagen
Im Victor-Quartalsvergleich ist Hamburg mit plus 2,4 Prozent der deutliche Gewinner. Damit rangiert die Hansestadt mit einem Indikatorstand von 117,1 Punkten auf dem ersten Platz, gefolgt von Düsseldorf (plus 1,4 Prozent, 113,5 Punkte) und München (plus 1,2 Prozent, 110,9 Punkte). Mit deutlichem Abstand folgen die Frankfurter Bankenlage, die nach zwei starken Quartalen noch ein leichtes Plus von 0,3 Prozent (auf 106,9 Punkten) aufweist sowie, trotz des überdurchschnittlichen Performanceanstiegs von plus 1,9 Prozent im Quartal, die Hauptstadt Berlin (104,9 Punkte). Hamburg und Berlin nähern sich damit ihren jeweiligen Indikator-Höchstständen (122,3 Punkte beziehungsweise 108,8 Punkte, Jahresmitte 2007) allmählich an und würden mit einem vergleichsweise geringen weiteren Anstieg von plus 4,4 beziehungsweise plus 3,7 Prozent diese Werte wieder erreichen. Die laut JLL hoch volatile Frankfurter Bankenlage müsste dagegen einen Anstieg von weiteren 22 Prozent aufweisen, um auf dem Niveau ihres bisherigen Höchststands (130,6 Punkte) zu liegen.