Seit 2012 sind die Immobilienpreise in den Städten generell kräftig angestiegen und haben vielerorts die Einkommensentwicklung hinter sich gelassen.
Kluft in Stuttgart am größten
In keiner Großstadt ist dieser Effekt nach Aussage der Postbank so stark zu beobachten wie in Stuttgart: Während die verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen dort zwischen 2012 und 2016 inflationsbereinigt um 2,5 Prozent gestiegen seien, schnellten die Kaufpreise um rund 53 Prozent in die Höhe.
Den zweitstärksten Anstieg bei den Preisen verzeichnet die Region Hannover: Immobilien verteuerten sich dort in diesem Zeitraum um knapp 44 Prozent, während die Menschen im Schnitt um rund zwölf Prozent besser verdienten. Auf Platz drei beim Kaufpreisanstieg liegt Köln mit rund 40 Prozent. Zugleich hatten die Kölner durchschnittlich gut zwölf Prozent mehr Geld in der Lohntüte.
Teure Metropolen
Betrachte man Immobilienpreise und regionale Einkommen im bundesweiten Vergleich, zeige sich, dass in München der Quadratmeter am teuersten ist. Dort wird jedoch auch am besten verdient. Dennoch stiegen die Kaufpreise in der bayerischen Landeshauptstadt nach Aussage der Postbank immer noch schneller als die Einkommen.
Auch in Hamburg koppelten sich die Immobilienpreise von den Löhnen und Gehältern ab. Das Pro-Kopf-Einkommen in der Hansestadt sei vergleichbar mit dem in Köln, Stuttgart oder Düsseldorf – die Kaufpreise für Immobilien fallen aber deutlich höher aus.
In Berlin bleiben die Einkommen ebenfalls besonders weit hinter den Immobilienpreisen zurück. Die Kaufpreise sind vergleichbar mit denen in Köln und Düsseldorf, nur wird in der Hauptstadt deutlich schlechter verdient als in den beiden Rhein-Metropolen.
Studie unter Leitung des HWWI
Die Postbank Studie Wohnatlas 2017 wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Alkis Henri Otto, Forschungsbereichsleiter Hamburg, Städte und Regionen, vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) durchgeführt. Analysiert wurden 402 Landkreise und kreisfreie Städte. Im Fokus der vorliegenden Analyse steht die Entwicklung der Kaufpreise für Wohneigentum in Relation zur regionalen Einkommensentwicklung. (bk)
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