Der Wohnungsbedarf in deutschen Großstädten ist derzeit weit größer als das Angebot. Forscher der TU Darmstadt und des Pestel Instituts haben aber noch Potenzial entdeckt: die Dächer.
Wer in Deutschland eine bezahlbare Wohnung in einem Ballungsgebiet mieten möchte, müsse sich schon heute auf eine mühsame Suche einstellen. Künftig werde sich die Lage sogar noch verschärfen.
Wohnungsmangel könnte sich weiter verschärfen
Bis 2020 müssten deutschlandweit jährlich mehr als 350.000 Wohnungen gebaut werden, um den erwarteten Bedarf zu decken, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) berechnet hat.
Tatsächlich seien 2014 nur 245.000 Wohnungen fertiggestellt worden. Gerade in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern laufe der Wohnungsbau aktuell besonders schleppend: Hier seien 2014 insgesamt 66.000 Wohnungen entstanden – mindestens 102.000 pro Jahr würden bis 2020 benötigt.
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Zusätzlicher Wohnraum durch Aufstockung
Inzwischen lebe rund die Hälfte der Bundesbürger in Regionen, die unter Wohnungsknappheit leiden. Weil in Großstädten ausreichend Bauland fehlt, ist nun eine andere Idee auf den Prüfstand geraten: Die TU Darmstadt hat zusammen mit dem Pestel Institut für Systemforschung ermittelt, welche Chancen für zusätzlichen Wohnraum das Aufstocken bestehender Gebäude bietet.
Konzentriert haben sich die Forscher nach eigenen Angaben dabei auf die in der Regel weniger ansehnlichen Nachkriegsbauten der Jahre 1950 bis 1989; Wohnhäuser in der Hand von Eigentümergemeinschaften wurden wegen der komplizierten Zustimmungsverfahren außen vor gelassen.
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