Mit der nunmehr vierten Abschlagsverteilung erhöht sich die Gesamtsumme der auf die 86.000 festgestellten Einzelforderungen bislang gezahlten Verteilungen auf über 666 Millionen Euro, teilen die beiden Insolvenzverwalter aus der Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte mit. Im Schnitt errechnet sich daraus eine bisherige Gesamt-Auszahlung pro Gläubiger von immerhin gut 12.000 Euro.
„Die Realisierung des Werts der noch vorhandenen Containerflotte, die sich immer noch auf über 372.000 CEU beläuft, verläuft weiter planmäßig. Bislang konnte die Insolvenzverwaltung bereits Verwertungserlöse von über einer Milliarde US-Dollar realisieren“, so Insolvenzverwalter Dr. jur. Michael Jaffé. CEU sind Container-Einheiten.
Die Erlöse aus der Containerverwertung basieren der Mitteilung zufolge vor allem auf Einnahmen aus der fortgesetzten Vermietung der Container am Weltmarkt. Zudem werden Container nach Maßgabe der abgeschlossenen Vereinbarungen und nach Ablauf ihrer Lebensdauer verkauft. Dabei steige der Abverkaufsanteil mit fortschreitendem Alter der Containerflotte, was zu sinkenden laufenden Einnahmen im Vergleich zu den Vorjahren führe. Dies sei auch der Grund dafür, dass die Abschlagsverteilungen nicht mehr in jährlichen Abständen stattfinden können.
Quoten für Gläubiger bislang 20 bzw. 21,5 Prozent
Mit der vierten Abschlagsverteilung erreichen die Quoten für die Gläubiger in den vier P&R-Containerverwaltungsgesellschaften 21,5 Prozent für die Gläubiger der P&R Transport-Container GmbH (rund 15.300 Einzelforderungen), der P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH (rund 40.000 Einzelforderungen) sowie der P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH (rund 28.500 Forderungen). Im Fall der P&R Container Leasing GmbH mit rund 2.400 Einzelforderungen liegt die Quote nun bei 20 Prozent.
„Die jetzt bereits ausgezahlten Quoten übertreffen die ersten Kaufangebote für die Containerflotte beziehungsweise für die Forderungen der Gläubiger bei weitem. Ein weiterer erfreulicher Anstieg der Quoten ist zu erwarten“, so die Insolvenzverwalter. Insgesamt sind in den Insolvenzverfahren der vier deutschen P&R-Containerverwaltungsgesellschaften Forderungen in Höhe von rund 3,1 Milliarden Euro zur Tabelle festgestellt.
Ende nicht absehbar
Vor der Insolvenz hatten die deutschen P&R-Gesellschaften in großem Umfang Seefrachtcontainer an Anleger verkauft. Demnach hätte es rund 1,6 Millionen Container im Bestand geben müssen, tatsächlich vorhanden waren bei Insolvenzantragstellung im Jahr 2018 jedoch nur rund 618.000 Stück.
Im Rahmen der Insolvenzverfahren musste den Angaben zufolge eine Fülle von bis dato ungeklärten Rechtsfragen gelöst werden, um eine ungestörte Verwertung der Containerflotte im Interesse der Gläubiger sicherzustellen. Diese schreite weiter planmäßig voran. „Da die noch vorhandene Containerflotte weiter massemehrend verwertet werden kann und muss, lässt sich jedoch noch keine Prognose zum Ende der Insolvenzverfahren abgeben“, heißt es in der Mitteilung. Die einzelnen Gläubiger werden vom Insolvenzverwalter schriftlich über die Auszahlung und die Höhe des für ihre festgestellte Forderung ermittelten Auszahlungsbetrags informiert.