Der Wirtschaftsaufschwung in Teilen Europas sorgt zwar für verbesserte Aussichten an den Immobilienmärkten, so die Einschätzung des Immobilienmanagers Pramerica Real Estate. Dennoch warnen die Analysten vor neuen Schocks und Finanzierungslücken.
Die insbesondere in einigen Staaten Südeuropas als problematisch identifizierte öffentliche und private Verschuldung habe Sorgen vor einer erneuten Schockwelle aufkeimen lassen, die das Finanzsystem erfassen könnte, schreibt die Immobilientochter des internationalen Finanzriesen Prudential in ihrem aktuellen Marktausblick.
Nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich haben sich allein französische und deutsche Banken zusammengenommen mit 750 Milliarden Euro in Griechenland, Irland, Portugal und Spanien engagiert. Die Investoren meiden das Risiko deshalb weiterhin und investieren ihre frischen Mittel fast ausschließlich in Core-Fonds, so Pramerica.
Wenngleich dieser Trend nach herrschender Expertenmeinung in diesem Jahr noch anhalten sollte, seien aber bereits gewisse Anzeichen für eine wiederansteigende Risikobereitschaft festzustellen. Bislang gelte allerdings, dass sich Finanzierungen vor allem auf Topimmobilien in westeuropäischen Core-Märkten beschränken.
Aufgrund der restriktiven Vergabe neuer und auch verlängerter Hypothekarkredite auf eine Beleihungsquote von 65 bis 70 Prozent, steigt laut Pramerica der Bedarf an Mezzanine-Finanzierungen. „Aufgrund der Kapitalanforderungen von Basel II entsteht eine Finanzierungslücke zwischen 70 und 85 Prozent, die für viele Immobilieninvestoren am effizientesten mit Mezzanine-Kapital geschlossen werden kann“, erklärt Markus Reissner, Vice President Research bei Pramerica. (hb)
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