Erstmals seit den erheblichen Preis- und Mietsteigerungen im Wohnimmobiliensektor im Nachgang zur Finanzkrise hat die Aufwärtsbewegung im zweiten Quartal 2011 deutlich nachgelassen. Diese Entwicklung fällt mit Blick auf die einzelnen Objektarten unterschiedlich aus. Das zeigt der aktuelle F+B-Wohn-Index Deutschland.
„Wohnimmobilien erleben derzeit eine Renaissance als solide und langfristige Vermögensanlage“, stellt Dr. Bernd Leutner, Geschäftsführer der F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt, fest. „Dies zeigt sich in anziehenden Preisen für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser – insbesondere in prosperierenden Metropolregionen.“ Im Vergleich zum Vorquartal steigen die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland laut Wohn-Index um 0,5 Prozent, gegenüber dem Vorjahresquartal sogar um 2,3 Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern ist diese Entwicklung mit 0,3 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent der vierteljährlichen Erhebung zufolge etwas schwächer ausgeprägt. Auch die Neuvertragsmieten bewegen sich demnach im Durchschnitt leicht nach oben: um 0,3 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang und um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
„Das Abkühlen der deutschen Wirtschaft und die Unsicherheit auf den Finanzmärkten spiegelt sich hingegen in den Eigenheimpreisen wider, die gegenüber dem Vorquartal um minus 0,8 und gegenüber dem Vorjahr um minus 0,9 Prozent zurückgehen“, so Leutner. „Dies gilt vor allem für Einfamilienhäuser in ländlichen Regionen.“ Auch die Bestandsmieten verzeichnen laut Index Rückgänge: um minus 1,5 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn und um minus 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der F+B-Wohn-Index Deutschland ist im zweiten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorquartal um minus 0,2 Prozent auf 101,3 Punkte gesunken. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat er um 0,1 Prozent zugenommen und liegt somit deutlich unter der Inflationsrate.