Berlin bleibt sowohl im Ein- als auch im Zwei-Jahresvergleich der dynamischste Mietwohnungsmarkt der acht untersuchten Städte. Die Angebotsmieten stiegen 2011 um neun Prozent und seit Anfang 2010 um 16,5 Prozent auf durchschnittlich 7,05 Euro/Quadratmeter/Monat. „Die besonders im Mietwohnungsbau nach wie vor sehr geringen Fertigstellungszahlen bei gleichzeitig hoher Nachfrage werden die Mietpreisspirale an der Spree auch in den kommenden Jahren weiter nach oben drehen“, so Roman Heidrich, Leiter Residential Valuation Advisory Berlin.
Die Entwicklung in Hamburg weicht mit plus acht Prozent in 2011 beziehungsweise plus 15,9 Prozent (2010 bis 2011) nur unwesentlich von der Bundeshauptstadt ab, allerdings bei deutlich höherem Mietpreisniveau (Ende 2011: im Schnitt rund 10,20 Euro/Quadratmeter/Monat). Die Zahl der Baugenehmigungen hat in der Hansestadt 2011 zugelegt, ob sich daraus langfristig steigende Fertigstellungszahlen und eine entsprechend preisdämpfende Wirkung ergeben wird, bleibt laut JLL abzuwarten.
Der Mietwohnungsmarkt des unangefochtenen Spitzenreiters München hat sich im Jahresvergleich spürbar belebt. Mit 12,65 Euro/Quadratmeter/Monat (plus 6,8 Prozent in 2011) ist ein neuer Höchstwert zu notieren. Dabei hat die Preiswelle auch vergleichsweise günstige Quartiere im Norden und Süden der Isar-Metropole erfasst. Mit Plus 7,7 Prozent innerhalb der letzten beiden Jahre erreicht die bayerische Landeshauptstadt allerdings bei weitem nicht die Dynamik Berlins oder Hamburgs.
Frankfurt zählt nach JLL-Zahlen in den letzten beiden Jahren zu den drei Städten mit dem stärksten Mietpreisanstieg (2010 bis 2011: plus 8,4 Prozent auf elf Euro/Quadratmeter/ Monat). 2011 gab es ein Plus von 4,3 Prozent.
Auf Zweijahressicht reiht sich die Entwicklung in Düsseldorf mit 6,3 Prozent hinter München und Frankfurt ein. Die durchschnittlichen Mietpreise im zweiten Halbjahr 2011 lagen bei rund 8,50 Euro/Quadratmeter/Monat. Sie unterschreiten damit mittlerweile nur knapp die Mieten in Köln (8,55 Euro/Quadratmeter/Monat). Dabei verzeichnete die Niederrheinmetropole 2011 ein Anstieg um 5,6 Prozent, in der Domstadt dagegen blieben die Mieten nahezu stabil.
Einen höheren Anstieg als im Vorjahr zeigte laut JLL-Marktbericht Stuttgart 2011 (plus 3,8 % auf 9,50 Euro/Quadratmeter/Monat), bei etwas schwächerer Dynamik zum Ende des Jahres. Zusammengerechnet lag der Anstieg 2010 bis 2011 bei 6,7 Prozent. Besonders die bereits teuren und gehobenen Lagen profitieren von steigenden Mieten.
Leipzig erfährt im Jahresvergleich stadtweit ein geringes Mietpreiswachstum von plus zwei Prozent auf rund fünf Euro/Quadratmeter/Monat bei gleichzeitig höherer Dynamik im Innenstadtkern und den angrenzenden Stadtteilen.
Seite 3: Kaufpreise für Eigentumswohnungen in München und Hamburg weiter gestiegen
Bei den Eigentumswohnungen eilt München nach JLL-Zahlen den anderen deutschen Städten weiter davon. Dabei liegt nicht nur das allgemeine Preisniveau mit rund 3.920 Euro/Quadratmeter in Deutschland an der Spitze, auch die Preisentwicklung mit plus 20 Prozent (plus 650 Euro/Quadratmeter) innerhalb des vergangenen Jahres notiert Höchstwerte. Der Preisabstand zum zweitteuersten Eigentumsmarkt in Hamburg betrug Ende 2011 damit mehr als 1.000 Euro/Quadratmeter. Die Hansestadt hat sich 2011 mit plus 16 Prozent auf im Mittel 2.840 Euro/Quadratmeter ebenfalls stark verteuert und behauptet den zweiten Platz vor Frankfurt (rund 2.730 Euro/Quadratmeter). Der Aufwärtstrend ist in der Finanzmetropole laut JLL mit zehn Prozent zwar ebenfalls spürbar, bleibe aber deutlich hinter dem Spitzenduo.
Bei der Betrachtung der Kaufpreisentwicklung ist Berlin im Jahresvergleich mit plus 13,6 Prozent drittplatziert. Auch der prozentuale Anstieg über die letzten beiden Jahre ist mit 21 Prozent sehr hoch. Trotzdem bleibt die Bundeshauptstadt hinter den Preisführern München (kumuliert für 2010 und 2011: plus 31,5 Prozent) und Hamburg (2010 und 2011: plus 29 Prozent) zurück. Die Preise bewegen sich in Berlin mit 2.000 Euro/Quadratmeter zwar noch im Mittelfeld der acht untersuchten Städte, haben damit aber das Niveau von Düsseldorf und Köln erreicht beziehungsweise sogar schon übertroffen. In Düsseldorf stiegen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Jahresverlauf um rund sechs Prozent und lagen gleichauf mit Berlin bei 2.000 Euro/Quadratmeter. Im benachbarten Köln stagnierten sie dagegen bei rund 1.880 Euro/Quadratmeter.“ Besonders in diesen beiden Städten am Rhein ist das Preisniveau und auch die Dynamik in den innerstädtischen Quartieren wesentlich höher als in den Randbezirken“, so Sebastian Grimm, Leiter Residential Valuation Advisory Frankfurt.
In Stuttgart bleiben die Preise im Eigentumssegment auf Wachstumskurs. Sie legten nach plus sieben Prozent im Vorjahr 2011 um rund vier Prozent auf 2.200 Euro/Quadratmeter zu. Einen weiteren Preisrückgang wurde dagegen in Leipzig registriert. Eigentumswohnungen verbilligen sich auf Jahressicht um 1,8 Prozent auf 1.090 Euro/Quadratmeter. Teilweise gibt es laut JLL zwar gegenläufige Entwicklungen, allerdings nur in Teilsegmenten wie das innerstädtische Wohnen im Stilaltbau.
Seite 4: Investmentvolumen 2011 fast verdoppelt – positive Aussichten für 2012