Die Inflation in der Euro-Zone hat im April an Fahrt aufgenommen. Die Verbraucherpreise kletterten durchschnittlich um 2,8 Prozent. In Deutschland zogen sie um 2,4 Prozent an. Analysten der Postbank rechnen aber damit, dass die Teuerung hierzulande deutlich zulegen wird.
„Wir werden Opfer unseres eigenen Erfolgs“, sagt Dr. Marco Bargel, der Chefvolkswirt des Bonner Geldhauses.
Weil die deutsche Wirtschaft so gut durch die Krise gekommen sei, drohe ab 2012 ein zunehmender Preisdruck vom Arbeitsmarkt. In Teilen Deutschlands herrsche heute schon Vollbeschäftigung, in wenigen Regionen sogar Überbeschäftigung.
Dies dürfte laut Bargel Konsequenzen für die Lohnentwicklung haben. Ab dem kommenden Jahr könnten die Tarifabschlüsse deutlich stärker steigen. Aber auch ohne dies sei mit einer zunehmenden Dynamik bei Löhnen und Gehältern zu rechnen. Die Konkurrenz um Arbeitskräfte nehme zu.
„Inzwischen wird nicht nur ein Mangel an Hochqualifizierten beklagt, die Zeitarbeitsbranche berichtet sogar, dass sie Schwierigkeiten hat, ausreichend gering qualifizierte Kräfte einzustellen“, erklärt der Postbank-Ökonom.