Im Jahresvergleich ist die Preisdynamik bei Eigentumswohnungen stärker als bei Einfamilienhäusern. Während Einfamilienhäuser im März 2025 gegenüber März 2024 im Schnitt um 1,2 Prozent teurer waren, kletterten die Preise für Eigentumswohnungen sogar um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens Sprengnetter (Scout24-Gruppe) auf Basis der Auswertung von fast 330.000 Kaufpreisen im Zeitraum vom 1. bis 31. März 2025 hervor.
„Damit setzt sich der seit Jahresbeginn beobachtbare, moderate Aufwärtstrend weiter fort“, erläutert Sprengnetter-Chefanalyst Christian Sauerborn, dessen „AVM-Team“ die Analyse laut einer Mitteilung des Unternehmens erstellt hat. „Besonders bei Eigentumswohnungen sehen wir auf Jahressicht allerdings inzwischen ein deutliches Plus. Die Nachfrage scheint sich in diesem Segment schneller zu erholen – auch, weil Eigentumswohnungen in vielen Regionen aktuell als vergleichsweise erschwingliche Einstiegslösung gelten“, so Sauerborn weiter.
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: In München wurden demnach im März die stärksten Preissteigerungen (gegenüber März 2024) beobachtet, während die Hauptstadt Berlin nach wie vor eine vergleichsweise schwache Dynamik aufweist. Die Entwicklung unterstreiche, dass sich regionale Märkte weiterhin sehr unterschiedlich verhalten – beeinflusst von Kaufkraft, Angebotssituation und Rahmenbedingungen vor Ort, so Sprengnetter. So ging es in einigen der untersuchten Städte im März auch geringfügig abwärts (siehe Grafiken unten).
Angebots- und Transaktionspreise nähern sich langsam an
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Kaufpreis-Analyse: Die Schere zwischen Angebots- und Transaktionspreisen beginnt sich langsam im bundesweiten Durchschnitt zu schließen. Zwar sei die Differenz in vielen Großstädten nach wie vor deutlich, doch auf gesamter Marktebene nähern sich Verkäufer- und Käufererwartungen mit einer Diskrepanz von 6,9 Prozent zwischen Angebots -und Kaufpreis wieder an. Basis für diese Berechnung sind neben den rund 330.000 Kaufpreisen fast 1,3 Millionen Angebotspreise im März.
„Wir beobachten, dass viele Verkäufer inzwischen realistischere Preise ansetzen, während Käufer angesichts gestiegener Finanzierungskosten wieder vermehrt zu verbindlichen Entscheidungen kommen“, erklärt Sauerborn. „Das sorgt für mehr Bewegung – allerdings weiterhin auf moderatem Niveau.“ Am größten war die Differenz zwischen Angebots- und (tatsächlichen) Kaufpreisen im März mit 10,5 Prozent in Hamburg, am niedrigsten mit 4,5 Prozent in Leipzig (siehe Grafik).
Baufinanzierungsvolumen weiterhin auf hohem Niveau
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen der Deutschen Bundesbank zur Baufinanzierung bestätigt den Angaben zufolge die vorsichtige Marktbelebung: Im Februar 2025 lag das Volumen neu vergebener Baufinanzierungen demnach bei 19,077 Milliarden Euro. Damit wurde der Januarwert zwar um 3,4 Prozent unterschritten, im Jahresvergleich ergibt sich jedoch ein kräftiger Anstieg von 33,9 Prozent gegenüber Februar 2024.
„Auch wenn die Dynamik gegenüber dem Vormonat leicht nachgelassen hat, bewegen wir uns weiterhin auf einem beachtlichen Niveau“, so Christian Sauerborn. „Der starke Zuwachs gegenüber dem Vorjahr zeigt, dass wieder mehr Finanzierungen abgeschlossen werden. Das kann auf der einen Seite ein Hinweis darauf sein, dass drohende weitere Zinssteigerungen die Entscheidungen zum Kauf angekurbelt haben – oder aber ein weiterer Hinweis auf die schrittweise Normalisierung des Transaktionsgeschehens.“
Das 1978 gegründete Unternehmen Sprengnetter gehört seit Juli 2023 zur Scout24-Gruppe.
Preisentwicklung in den „BIG-8-Städten“ im Detail



Quelle: Sprengnetter. In der zweiten Grafik gibt die erste Zeile (abweichend von der Beschriftung) ebenfalls die Veränderung von Februar 2025 auf März 2025 wieder, die zweite Zeile März 2025 gegenüber März 2024.