Aufgrund der derzeit wachsenden Nachfrage nach Wohneigentum in Ballungsräumen und im Zuge des Zinstiefs der vergangenen Monate sind die Preise in gefragten Lagen merklich gestiegen. Dieser Trend könnte jedoch schon bald rückläufig sein. Das teilt der Immobilienvermittler Planet Home mit.
Während die Preise laut Verband deutscher Pfandbriefbanken insgesamt leicht zurückgingen, hat die Nachfrage an attraktiven Standorten laut Planet Home deutlich zugenommen. Dies gelte insbesondere für das Rhein-Main-Gebiet und für Großstädte wie München, Stuttgart, Düsseldorf und Hamburg. Aber auch in kleineren Städten wie Nürnberg, Freiburg, Bonn oder Oldenburg seien teils klare Zuwächse zu verzeichnen.
Der so entstandene Preisdruck hat auch Sicht der Vermittler dafür gesorgt, dass sich die Erlöse am Markt positiv entwickelten. „Wer eine Immobilie in einer wirtschaftskräftigen Region verkaufen möchte, hat derzeit gute Karten. Sobald sich die Wirtschaft jedoch durchgreifend erholt hat, werden die Preise um einige Prozentpunkte sinken. Denn dann steigen einerseits die Zinsen, andererseits werden alternative Kapitalanlagen wieder attraktiv – das Interesse an Immobilien nimmt dadurch etwas ab“, erläutert Planet Home-Vorstand Robert Anzenbergerund rät denjenigen, die ohnehin an einen Verkauf denken, diesen zeitnah zu realisieren.
Planet Home hat die eigenen Angebotszahlen analysiert und dabei festgestellt, dass sich die Preise in strukturell starken Regionen derzeit auf Rekordniveau befinden – nie zuvor seien Objekte im mittel- bis hochpreisigen Segment so teuer gewesen. Anzenberger geht davon aus, dass die erzielbaren Quadratmeterpreise auf absehbare Zeit nicht weiter klettern werden.
Laut PlanetHome gibt es zwar bundesweit aufgrund der bodenständigen Bewertungsmentalität der Deutschen nirgends eine Immobilienblase. Eine leichte Überbewertung sei aufgrund der Abwertung anderer Anlageformen dennoch aufgetreten. Diese wird sich in den kommenden Monaten wieder korrigieren, so die Münchener.
Außerhalb der Ballungsräume und der attraktiven kleineren Städte entwickelten sich die Preise tendenziell rückläufig, an einigen Standorten sogar dauerhaft. „Städten wie Essen, Saarbrücken oder Rostock laufen junge Akademikerfamilien und gut ausgebildete Singles förmlich weg – mit negativen Folgen für die Preisentwicklung von Häusern und Wohnungen. Investoren empfehlen wir dort tendenziell den Verkauf ihrer Immobilie“, so Anzenberger. (te)
Foto: Planet Home