Nach Einschätzung des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) ist die Preisentwicklung bei Wohnimmobilien in Deutschland noch moderat, könnte jedoch durch politische Vorhaben weiter angeheizt werden.
Der ZIA weist darauf hin, dass der Baupreisindex für konventionell gefertigte Wohngebäude (Bauleistungen am Bauwerk, einschließlich Umsatzsteuer) nach Aussage des Statistischen Bundesamtes im Mai 2013 um 2,1 Prozent gegenüber Mai 2012 gestiegen ist. Zuletzt sei der Preisanstieg nur in den Krisenjahren 2009 und 2010 mit 0,9 und 1,0 Prozent geringer ausgefallen. Der Verband sieht darin eine moderate Entwicklung und mahnt die Politik, nicht als Preistreiber zu fungieren.
„Der Anstieg der Baupreise hält sich im Rahmen, was eine gute Nachricht ist für den benötigten Wohnungsneubau – schließlich sind die Herstellungskosten ein wesentlicher Faktor für Unternehmen bei ihren Kalkulationen“, so Andreas Mattner, Präsident des ZIA. Wenn zu moderaten Preisen gebaut werde, profitierten letztlich auch Käufer und Mieter.
Regulierung nicht verschärfen
Nun sei es an der Politik, sich ihres Teils der Verantwortung bewusst zu werden: „Die Politik darf nicht weiter an der Preisschraube drehen. Höhere Steuern und zu strenge energetische Anforderungen an den Neubau führen zu steigenden Kauf- und Mietpreisen. Bereits heute sind im Neubau Mieten unter acht Euro pro Quadratmeter wirtschaftlich kaum realisierbar, was für einen Großteil der Bevölkerung eine spürbare Belastung darstellt“, betont Mattner.
Der ZIA warnt davor, den wirtschaftlichen Spielraum der Immobilienwirtschaft weiter einzuengen, etwa durch eine weiter steigende Grunderwerbsteuer in den Ländern, überzogene Vorgaben der Energieeinsparverordnung oder eine immer stärkere Regulierung der Mietpreise. Mattner argumentiert: „Wir brauchen eine kohärente und verlässliche Politik für ein investitionsfreundliches Klima. Dann wird auch zu angemessenen Preisen mehr gebaut.“ (bk)
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