Prisma Life: Trotz Corona-Pandemie ein Plus von 47 Prozent im Neugeschäft

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Holger Beitz, Prisma Life AG

Der Liechtensteiner Lebensversicherer blickt trotz Corona auf ein ordentliches Geschäftsjahr 2020 zurück. Das Neugeschäft wuchs zum 47 Prozent, die Beiträge allerdings nur um 1,4 Prozent. Der Jahresüberschuss sank von sechs auf 2,2 Millionen Euro.

Der auf fondsgebundene Lebensversicherungen und Nettotarife spezialisierte Liechtensteiner Lebensversicherer Prisma Life im Geschäftsjahr 2020 trotz der Einschränkungen und Unsicherheiten durch die Coronakrise ein Wachstum der Beiträge von 1,4 Prozent auf 134,4 Millionen Euro erzielt.

Grund dafür sei, dass viele Kunden entgegen der Erwartungen die günstigen Einstiegskurse für kostenfreie Zuzahlungen in laufende Verträge genutzt hätten, betonte Prisma Life CEO Holger Beitz im Gespräch gegenüber Cash. Insgesamt seien die Einmalbeiträge um 90,8 Prozent auf 13,4 Millionen Euro stiegen.

Aufgrund der Einmalbeiträge und trotz eines gedämpftem Geschäfts in der betrieblichen Altersvorsorge – den Rückgang bezifferte Beitz auf rund 50 Prozent – stieg das Neugeschäft um 47,1 Prozent. Der Anteil der abschlusskostenfreien Tarife im Neugeschäft wuchs dadurch gegenüber dem Vorjahr von 69 auf 77 Prozent.

„Die Flexibilität unserer Produkte und die digitalisierten Prozesse im Unternehmen haben sich gut bewährt“, sagte Beitz. Zugleich habe man das Jahr genutzt, den Fokus auf Nachhaltigkeit weiter zu stärken. „Die PrismaLife agiert nun klimaneutral und mit 52 Nachhaltigkeitsfonds bieten wir eines der umfassendsten Angebote am Markt“, sagte Beitz.

Aufgrund erheblicher Investitionen in die Internationalisierun des Angebot ging das Jahresergebnis 2020 deutlich zurück und lag mit 2,2 Millionen Euro 64 Prozent unter dem des Jahres 2019. Die Solvabilitätsquote sank aufgrund des niedrigen Zinsniveaus leicht auf 128,9 Prozent.

Wichtig für die weitere Entwicklung ist die zum Jahresende umgesetzte Beteiligung der Barmenia Versicherungen. Die Erweiterung der Eigentümerstruktur stärke die Positionierung der Prisma Life als Kompetenzzentrum für internationale fondsgebundene Vorsorgelösungen.

Nachhaltige Investments ausgebaut

2020 hat die PrismaLife erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Dieser zeigt, wie das Unternehmen auch im eigenen Betrieb auf Nachhaltigkeit achtet. Der ESG-Score der Kapitalanlage im Deckungsstock konnte weiter verbessert werden und liegt auf Basis der Einstufung nach MSCI auf einer Skala von null bis zehn bei 6,7. Dieser Wert übertriffe den Durchschnitt vergleichbarer Portfolios und entspricht einer Einsparung von 56 Prozent der CO2-Emissionen, sagte Beitz.

Die Zahl der für die Kunden verfügbaren Nachhaltigkeitsfonds stieg 2020 deutlich an. Zum Jahresende 2020 umfasste das Angebot 42 Nachhaltigkeitsfonds. Im ersten Quartal 2021 kamen 10 weitere Fonds hinzu. Insgesamt werden nun 52 Nachhaltigkeitsfonds angeboten. Dazu gehören auch zahlreiche kostengünstige ETF-Fonds. Geplant sei, betonte Beitz, das Angebot sukzessive aufzustocken.

Jeder zehnte Kunde mit ESG-Investments

Die Zahl der ESG-Investments von Kunden ist 2020 ebenfalls deutlich gestiegen. Fast jeder zehnte Kunde hat inzwischen ESG-Anlagen im Portfolio. „Allerdings wünschen wir uns hier noch mehr Dynamik. Der aktuelle Trend ist auch dadurch getrieben, dass Fondsgesellschaften in der Anlagepolitik ihrer Produkte stärker auf Nachhaltigkeit achten. Die aktive Auswahl nachhaltiger Produkte durch den Kunden erfordert nach wie vor eine entsprechend gute Beratung“, sagte Beitz. Wobei sich zeige, dass der Vertrieb hier noch deutliches Nachholpotenzial habe.

Start auf Malta

2020 hat die Prisma Life die Vorbereitungen für den internationalen Marktstart abgeschlossen und bietet seit Jahresbeginn 2021 auch in Malta fondsgebundene Lebensversicherungen an. „Schon das erste Quartal zeigt, dass wir mit unserem Angebot gut ankommen», sagt Beitz, «mit den Stückzahlen liegen wir bislang leicht über Plan“.

Die Tarife des FLV-Spezialisten aus dem AAA-Staat Liechtenstein überzeugen durch das umfassende Fondsspektrum einschließlich der Nachhaltigkeitsfonds, den sogenannten Treuefonds, der zusätzlich Fondskosten reduziert, sowie interessante Zusatzoptionen wie kostenfreie Zuzahlungen, Umschichtungs- und Entsparmodelle. Einmalbeiträge wolle man in Malta nicht anbieten, betonte Beitz nachdrücklich.

Der Vertriebsstart in Italien ist bedingt durch die Corona-Einschränkungen verschoben worden. „Wir hoffen aber, noch in der ersten Jahreshälfte starten zu können“, so Beitz. „Gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern werden wir entscheiden, wann wir loslegen.“

Mit dem Markteintritt in Malta und Italien erwartet die Prisma Life für das laufende Geschäftsjahr ein Wachstum des Neugeschäfts bei einem erneut positiven Geschäftsergebnis.

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