Private Altersvorsorge: Darum sind Fondspolicen vorteilhafter als ein Direktinvestment

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Bildagentur PantherMedia / Frank Peters
Fondspolicen: Vorteilhafter als ein Direktinvestment

Eigentlich hat sie alles, was Kunden begehren. Die Fondspolice bietet Flexibilität, Chancen, Transparenz und Nachhaltigkeit. Ausgerechnet jetzt grätscht die Finanzaufsicht mit einer Kostendiskussion dazwischen. Was davon zu halten ist und wie Kunden beim Thema Nachhaltigkeit und Fondspolicen noch den Durchblick bewahren. Von Silvia Fischer.

Nicht zuletzt der Blick auf das lange erwartete, jetzt vorgestellte und prompt höchst umstrittene Rentenpaket II spricht für eine zusätzliche Altersvorsorge. Nur wie? Fonds sind weiterhin im Trend. Fondspolicen jedoch werden derzeit von der BaFin auf ihre Kosten geprüft, ein namhafter Versicherer muss bereits Rückzahlungen leisten. Sind freie Fondsdepots also besser?

Es kommt darauf an, was man vorhat. Professor Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), nennt Kriterien. Wolle der Kunde für das Alter vorsorgen und das finanzielle Langlebigkeitsrisiko absichern, sei die Fondspolice definitiv die richtige Lösung. Ansonsten hänge es von der Laufzeit und der Anzahl der Fondswechsel ab. „Je mehr Fondswechsel, desto vorteilhafter wird die Fondspolice gegenüber dem Direktinvestment in einen Fonds”, so Hauer.


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Fondswechsel seien in der Regel kostenfrei und in der Beitragsphase seien die Erträge einer Fondspolice von der Abgeltungssteuer befreit, so dass keine direkten Steuern auf Zinsen und Dividenden beziehungsweise Gewinne bei Fondswechsel fällig würden. Dies könne durch den Zinseszinseffekt zu einem höheren Guthaben führen, was sich insbesondere bei Fondswechseln zeige. Wenn die Fondspolice noch ETFs oder auch institutionelle Anteilsklassen im Angebot habe, sei auch dies ein beachtlicher Vorteil für die Fondspolice.

Sie solle bei jedem Kunden, der sich mit dem Thema Altersvorsorge beschäftige, angesprochen werden. Zwar habe man beim Alter 50plus scheinbar keine lange Laufzeit mehr bis zum Ruhestand, doch die Fondspolice könne beispielsweise mit einer Laufzeit bis Endalter 85 vereinbart werden. Im Todesfall der versicherten Person würde die Hinterbliebenenleistung inklusive aller Erträge einkommensteuerfrei an die Erben ausgezahlt – ein unter Umständen enormer Vorteil gegenüber dem Direktinvestment.

Dort gelte nämlich die sogenannte „Fußstapfentheorie“, bei der die Erben die einkommensteuerlichen Verpflichtungen übernähmen. Bei Wahl der lebenslangen Rente schlägt die Fondspolice fast immer das Direktinvestment – neben der Absicherung der Langlebigkeit auch aus steuerlichen Gründen. Denn die Rentenleistung werde aus dem gesamten angesparten Verrentungskapital berechnet – es gehe also keine Steuerzahlung ab.

Nur die lebenslange Rentenzahlung unterliege gemäß dem Ertragsanteil der Steuerpflicht, der vom Alter des Rentenempfängers bei Rentenbeginn abhänge und den steuerpflichtigen Teil der Rente bestimme. Bei einem Rentenbeginn mit 65 Jahren seien beispielsweise 18 Prozent der Rente steuerpflichtig, nur dieser Teil der Rentenzahlungen würde mit dem persönlichen Steuersatz besteuert.

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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