Der deutsche Private-Equity-Markt kämpft nach wie vor mit den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Das Deal-Volumen ist im ersten Halbjahr 2010 auf den tiefsten Stand seit 2002 gefallen, wie aus den Branchenzahlen von Ernst & Young hervorgeht. Die Aussichten bleiben trüb.
Während die Zahl der Transaktionen mit 57 Private-Equity-Deals in den ersten sechs Monaten 2010 exakt auf dem Niveau des zweiten Halbjahres 2009 verharrte, schrumpfte der Wert der Transaktionen deutlich von fünf auf 0,9 Milliarden Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y), die den deutschen Private-Equity-Markt untersucht.
Während es im zweiten Halbjahr 2009 noch einen Mega-Deal im Wert von über einer Milliarde Euro gegeben hatte, fand im ersten Halbjahr 2010 nicht eine einzige größere Transaktion statt. Kein Private-Equity-Geschäft überstieg den Wert von 300 Millionen Euro.
„Die Trendwende auf dem Private-Equity-Markt lässt nach wie vor auf sich warten“, stellt Joachim Spill, Leiter des Bereichs Transaction Advisory Services bei Ernst & Young, fest. Zwar werde es allmählich wieder einfacher, Banken zu finden, die Mittel für eine Transaktion zur Verfügung stellen.
Jedoch seien die Finanzierungsbedingungen nicht vergleichbar mit den Boomjahren 2005 und 2006: „Während die Investoren damals im Durchschnitt etwa 35 Prozent des Kaufpreises an Eigenkapital aufbringen mussten, sind es derzeit etwa 50 Prozent“, so Spill. „Wir werden daher auch mittelfristig nur in Ausnahmefällen große Milliarden-Transaktionen sehen“.