Jedes zehnte PE-Investment brachte den 7,5-fachen Ertrag „Investitionen in deutsche IT-Unternehmen sind sehr rentabel und werden auch in Zukunft profitabel bleiben“, betont Roberts. So beliefen sich die Erträge der PE-Investoren im Durchschnitt auf das 3,5-fache der Anfangsinvestition, bei jeder zehnten Investition sogar auf das 7,5-Fache. „Aber auch die Risiken sind entsprechend hoch. Die Investitionen sollten daher selektiv erfolgen und wohl überlegt sein“, empfielt er.
Die PwC-Studie zeige, dass es sich für PE-Investoren lohnt, schon sehr frühzeitig Gedanken über den potentiellen Käufer des erworbenen Unternehmens zu machen, um strategische Kooperationen einzugehen, weitere Zukäufe vorzubereiten und den Verkaufsprozess zu planen. So waren Verkäufe an strategische Investoren in der Vergangenheit mit 5- bis 5,5- fachem Ertrag auf die Anfangsinvestition wesentlich profitabler als die Verkäufe an andereFinanzinvestoren oder die Börsengänge.
„Strategische Käufer sind durchaus bereit, höhere Prämien für wachsende Unternehmen mit ausgereiftem Geschäftsmodell zu zahlen, wenn sie gut zu ihrem Kerngeschäft passen. Diese Investitionen ersparen ihnen den Forschungs- und Entwicklungsaufwand und ermöglichen Synergien“, erläutert Steve Roberts.
Börsengänge unprofitabler geworden
Dies wurde von den PE-Investoren erkannt – Verkäufe an strategische Investoren machen den größten Anteil der Exits der vergangenen 20 Jahre aus (62 Prozent), die weniger rentablen Verkäufe an andere Finanzinvestoren, die im Durschnitt nur etwa 2-3x Erträge auf die Anfangsinvestitionen liefern, dagegen nur 24 Prozent.
Börsengänge, die vergleichsweise zeitaufwendig und mit hohen regulatorischen Auflagen verbunden sind, bringen verschiedenen Berechnungen zufolge etwa 3,5 bis 4-fachen Ertrag und sind den letzten Jahren wesentlich unprofitabler und daher auch seltener geworden.
Der Anteil der ausländischen Private Equity Investoren am deutschen IT Markt, gemessen am Transaktionswert, ist hoch: die Top-Investoren EQT, Permira, HgCapital, General Atlantic und Warburg Pincus kommen aus Großbritannien, den USA und Skandinavien. Die deutschen Häuser Deutsche Private Equity, Emeram und Capiton belegen Plätze im zweiten Rang. Der Markt für PE-Investitionen in den IT-Sektor ist fragmentiert: PE-Häuser sind im Schnitt Beteiligungen an einem bis zwei deutschen IT Unternehmen beteiligt; größere, global agierende Private Equity Firmen sind zumeist in drei bis vier Assets investiert.
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