Das Interesse der Private-Equity-Anleger an den Emerging Markets ist so groß wie nie zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Branchenanalysten Coller Capital. Demnach sehen die Fondsmanager Brasilien noch vor China als attraktivsten Markt.
Aus der Studie, die Coller gemeinsam mit dem Branchenverband EMPEA durchgeführt hat, geht hervor, dass institutionelle Anleger sich in den Emerging Markets künftig wesentlich stärker engagieren wollen.
Drei Viertel der 156 befragten Profis glauben, dass Fonds, die in den Schwellenländern investieren, 2011 besser abschneiden werden als diejenigen, die sich auf Industrieländer konzentrieren. Mehr als die Hälfte erwartet jährliche Nettorenditen von 16 Prozent und mehr.
Als attraktivster Markt hat Brasilien China inzwischen überholt. Auch die weniger entwickelten asiatischen Private-Equity-Märkte werden mittlerweile als ebenso attraktiv bewertet wie China. Das Reich der Mitte wird als der Markt erachtet, der am härtesten umkämpft ist. 40 Prozent der Umfrage-Teilnehmer wollen ihre Investitionen dort dennoch erhöhen.
„Auch wenn China und Indien weiter oben auf der Wunschliste der Investoren stehen, richtet sich der Blick nun auch auf die weniger durchdrungenen Märkte in Lateinamerika und Südostasien“, erklärt Sarah Alexander, Präsidentin und CEO der Emerging Markets Private Equity Association (EMPEA).
Den Zahlen der EMPEA zufolge wurden 2010 Private-Equity-Geschäfte in Höhe von 28,8 Milliarden US-Dollar auf den Märkten der Schwellenländer abgeschlossen – 30 Prozent mehr als 2009.
Obwohl das Fundraising mit 23,5 Milliarden US-Dollar gegenüber 22,6 Milliarden im Vorjahr relativ unverändert blieb, erreichte der Anteil der Emerging Markets an den globalen Zuflüssen in Private-Equity-Fonds einen neuen Höchststand von elf Prozent. (hb)
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