Private-Equity-Markt trocknet aus

Der deutsche Private-Equity-Markt ist im ersten Quartal in die Knie gegangen. Die Beteiligungsgesellschaften haben ihre Investitionen deutlich reduziert.

Den aktuellen Daten des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) zufolge sind die Private Equity-Investitionen in deutsche Unternehmen auf 301 Millionen gesunken und liegen damit rund drei Viertel unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr (1,5 Milliarden Euro).

Finanzierung großer Deals praktisch unmöglich

Damit setzt sich der Abwärtstrend fort, nachdem das Volumen bereits im vierten Quartal 2008 mit 1,1 Milliarden Euro unter den Werten der vorhergegangenen Berichtsperioden gelegen hatte. Hauptgrund für den Einbruch ist ein anhaltendes Ausbleiben großer Finanzierungen, insbesondere von Buy-Outs und größeren Wachstumsfinanzierungen, so der BVK.

Im Buy-Out-Bereich fielen die Investitionen gegenüber dem Schlussquartal 2008 von 511 auf 64 Millionen Euro, die Zahl der Transaktionen von 28 auf 22. In diesem Segment sei festzustellen, dass die Beteiligungsgesellschaften zwar über ausreichend Fondskapital verfügen, die Finanzierung der Fremdkapitalanteile bei großen Transaktionen aber weiterhin praktisch unmöglich ist. Das gelte, so der BVK, zunehmend selbst bei kleinen und mittleren Transaktionen.

Einzig Frühphasenfinanzierungen relativ robust

Auch die Later Stage- und Wachstums-Finanzierungen blieben mit 128 Millionen Euro deutlich unter dem Niveau des vierten Quartals 2008 (492 Millionen Euro).

Einzig die Frühphasen-Investitionen zeigten sich angesichts der Gesamtmarktentwicklung vergleichsweise stabil. Allerdings wurden auch in Seed- und Start up-Engagements mit 79 Millionen rund 20 Prozent weniger investiert als im Vorquartal (100 Millionen Euro). Die Deals sanken von 212 auf 174. Angesichts der Tatsache, dass besonders in diesem Bereich die ersten drei Monate des Jahres traditionell investitionsschwach ausfallen, könne dies aber als positives Ergebnis gewertet werden, meint der Branchenverband.

Für den weiteren Jahresverlauf sei zwar vorerst keine umfassende Markterholung zu erwarten. Allerdings scheint sich die Krisenstarre des ersten Quartals nach Ansicht des BVK inzwischen gelöst zu haben, weshalb wieder mit langsam steigenden Investitionen gerechnet werden könne. (hb)

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