Der deutsche Beteiligungsmarkt hat im ersten Halbjahr weiter abgebaut. Die Umsätze der Branche sind inzwischen auf das Niveau von 2002 zurückgefallen, wie eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young (E&Y) zeigt.
Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2008 ist die Zahl der Private-Equity-Deals demnach um ein Drittel auf 54 gesunken, das Transaktionsvolumen nahm ebenfalls um knapp ein Drittel auf 2,8 Milliarden Euro ab. Damit sind die Unternehmensverkäufe und -übernahmen seit dem zweiten Halbjahr 2007 kontinuierlich geschrumpft.
Mit dem von E&Y als Private-Equity-Transaktion eingestuften Einstieg des Staatsfonds Aabar Investment (Abu Dhabi) beim Autobauer Daimler verbuchte der deutsche Markt seit Jahreswechsel lediglich einen Mega-Deal: Im März zahlten die Scheichs 1,95 Milliarden Euro für 9,1 Prozent der Daimler-Anteile.
Die Branche leidet nach Einschätzung von E&Y auch weiterhin unter den erschwerten Finanzierungsbedingungen. „Angesichts der immer noch knappen Bankkredite ist die Private-Equity-Branche gezwungen, ihre herkömmlichen Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen“, erklärt Joachim Spill, Leiter des Bereichs Transaction Advisory Services bei E&Y.
Spill erwartet, dass sich unter den Anbietern jetzt die Spreu vom Weizen trennt und vorläufig in erster Linie Finanzinvestoren zum Zug kommen, die über hohe Eigenkapitalreserven verfügen. „Die Zeiten des Geschäfts mit starken Hebeleffekten über eine hohe Verschuldung sind auf absehbare Zeit vorbei“, so der Experte für Fusionen und Übernahmen. (hb)