Nach dem Stimmungsdämpfer zum Jahresauftakt hat sich der mittelfristige Aufwärtstrend des Geschäftsklimas am deutschen Beteiligungskapitalmarkt wieder stabilisiert. Der Geschäftsklimaindex des „German Private Equity Barometers“ stieg im zweiten Quartal um 7,6 Zähler auf 57,8 Saldenpunkte.
Die aktuelle Geschäftslage der Beteiligungskapitalgeber nähert sich dabei ihrem Allzeithoch an und auch die Geschäftserwartungen sind wieder deutlich optimistischer: Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage kletterte um 4,6 Zähler auf 61,1 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartungen legte um 10,5 Zähler auf 54,5 Saldenpunkte zu.
Fundraising als Achillesferse
Im Frühphasensegment erholte sich das Geschäftsklima nur etwas vom schwächeren Jahresstart, während die Belebung im Spätphasensegment den verhaltenen Start ins neue Jahr wieder wettmachen konnte.
„Die Beteiligungsgesellschaften zeigen sich derzeit insgesamt investitionsfreudig. Aber gerade in der Frühphase bleibt das Fundraising die Achillesferse. Die Einschätzung der Investoren hierzu spiegelt große Verunsicherung wider“, sagte Ulrike Hinrichs, Geschäftsführerin Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften (BVK). Die jüngste Rückkehr der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in die Finanzierung von Venture-Capital-Fonds sei ein erster richtiger und wichtiger Schritt zur Verbesserung der Fundraising-Situation.
Warten auf Gesetzentwurf
„Aber die Branche wartet weiterhin ungeduldig auf den großen gesetzlichen Wurf der Bundesregierung, die Umsetzung des im Koalitionsvertrag angekündigten Venture-Capital-Gesetzes mit dem Ziel international wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen“, so Hinrichs weiter.
Die KfW berechnet das „German Private Equity Barometer“ zusammen mit dem BVK exklusiv für das „Handelsblatt“. (kb)
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Foto: BVK