Um dies zu ändern, folgten zahlreiche PKV-Unternehmen dem Rat des Verbandes, sogenannte „Mindeststandards“ zu setzen. Dies betrifft speziell die wichtigen Leistungssegmente ambulante Psychotherapie, offener Hilfskatalog und Entziehungsmaßnahmen.
In unserer Studie „Unisex-Tarife in der PKV – Erfüllt die PKV Mindeststandards?“ vom März 2013 stellten wir jedoch fest, dass die Unternehmen den Verbandsempfehlungen sehr unterschiedlich gefolgt sind und bei einigen PKV-Anbietern bei der Umsetzung durchaus noch Luft nach oben besteht.
Verbesserter Leistungsumfang
Dies mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass die Tarifumstellung unter enormem Zeitdruck erfolgte, da der Gesetzgeber erst Mitte 2012 klare Regelungen und Umsetzungsvorgaben zu den Unisex-Tarifen bekanntgegeben hatte.
So beobachten wir derzeit im Rahmen unserer Tarifanalyse in der privaten Krankenversicherung, dass einzelne Versicherer ihre Tarifbedingungen verbessern. Als erstes Unternehmen hat sich hier die Allianz Private Krankenversicherungs-AG nach vorne gewagt und acht Vollkostentarife sowie einen Pflegetagegeldtarif auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis: rundherum sehr gut.
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Größere Wachstumschancen in der PKV
Für 2015 sehen wir in der PKV noch größere Wachstumschancen. Diese beruhen auf den aktuell moderaten Beitragsanpassungen, auf die viele Unternehmen hinweisen können und den Qualitätsverbesserungen in den Tarifen.
Auch ist zu erwarten, dass die Einführung der kassenindividuellen Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung ab 1. Januar 2015 zu Unsicherheiten bei den GKV-Kunden führen wird.
Es dürfte zu mehr Bewegung beim Kassenwechsel kommen. Angesichts einer insgesamt unsicherer werdenden Beitragsentwicklung in der GKV bietet dies Wachstumschancen für die PKV.
Autor Dr. Reiner Will ist geschäftsführender Gesellschafter und Mitbegründer der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur.
Foto: Assekurata
