18 bis 35-jährige, die gesetzlich versichert sind, sehen große Vorteile in der privaten Krankenversicherung (PKV), an erster Stelle verkürzte Wartezeiten bei Arztbesuchen. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK), die das Mobile Reserach Institute Appinio durchgeführt hat.
Mehr als jeder Zweite aller 18 bis 35-jährigen, die gesetzlich versichert sind, würden den besonderen Vorteil einer privaten Krankenversicherung in einer geringeren Wartezeit beim Arztbesuch (58 Prozent), gefolgt von besseren Zimmern im Krankenhaus (36 Prozent) und Chefarztbehandlung (33 Prozent) sehen.
Auch die Rückerstattung von Beiträgen bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen stehe mit 38 Prozent auf der Wunschliste ganz oben. Für weniger wichtig halten junge Menschen in der GKV mit 16 Prozent günstigere Beiträge in der PKV.
Psychischer Stress belastet auch unter 35-jährige
Besorgniserregend sei, dass schon junge Menschen Angst vor gesundheitlichen Problemen hätten. Dabei stünden Beschwerden, wie psychischer oder körperlicher Stress am Arbeitsplatz, mit 50 Prozent der Angaben weit vorne, bei Frauen seien es sogar 52 Prozent. Es zeige sich damit, dass der Druck im Beruf und damit am Arbeitsplatz generell zugenommen habe.
Mit 43 Prozent der Angaben würden chronische Krankheiten, wie Diabetes oder Asthma auf Platz zwei folgen. Knapp ein Drittel der Befragten (30 Prozent) äußere aufgrund von ärztlichen Fehldiagnosen oder ‑behandlungen Ängste zu haben. Auch hier würden sich Frauen (32 Prozent der Angaben) stärker gefährdet fühlen.
Freizeitsport gefährlicher als Laster?
Jeder vierte junge Mensch (26 Prozent) denke zusätzlich an die Gefahr durch Unfälle beim Freizeitsport. In der Altersgruppe der 18 bis 25-jährigen werde von knapp einem Drittel (30 Prozent) die Gefahr gesehen, bei der Ausübung des Hobbysports zu verunglücken.
Die Sorge durch schlechte Ernährung sowie Alkohol oder Tabak (21 Prozent), durch Umwelteinflüsse (19 Prozent) oder aufgrund von Unfällen am Arbeitsplatz (13 Prozent) zu erkranken sei im Vergleich gering.
Zusatzversicherungen gegen Defizite in der GKV
Defizite in der Gesetzlichen Krankenversicherung würden die Ergebnisse zur Frage nach der Wichtigkeit von Kranken-Zusatzversicherungen ans Licht bringen. Die Top-Favoriten seien mit 55 Prozent die zusätzliche Absicherung von Zahnarztkosten, die in der GKV bei Zusatzleistungen nur gering bezuschusst würden, gefolgt von der Auslandsreise-Krankenversicherung mit 42 Prozent.
Positiv zu bewerten sei, dass sich bereits jeder dritte Befragte (30 Prozent) der GKV-Mitglieder eine Betriebliche Krankenversicherung über seinen Arbeitgeber vorstellen könne. Damit wären zusätzliche Leistungen – wie in der PKV üblich – abgesichert. Krankenhaus-Zusatz-Policen mit 26 Prozent lägen auf Platz zwei. Lediglich 22 Prozent der jungen Menschen würden eine private Absicherung für den Pflegefall ins Auge fassen.
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„Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen die Vorzüge der privaten Krankenversicherung“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende der Süddeutschen Krankenversicherung, Dr. Ralf Kantak. Besonders erfreut sei er, dass der Wunsch nach einer Betrieblichen Krankenversicherung erheblich an Stellenwert gewonnen habe. Diese zusätzliche Leistung des Arbeitgebers erlange immer größere Beliebtheit. Kantak betonte auch, dass die Sorgen vor körperlichem und psychischem Stress am Arbeitsplatz ernst genommen werden müssten. (kl)
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