Rund die Hälfte der bei der DIHK registrierten gebundenen Versicherungsvertreter haben ein Weiterbildungskonto. Von den dort registrierten Versicherungsmaklern sammelt nur ein gutes Drittel Weiterbildungspunkte. Erreicht die Initiative die Makler nicht?
Am 30. Juni 2015 hatten 15.877 Makler ein Weiterbildungskonto bei „gut beraten“ eröffnet und nehmen damit an der freiwilligen Weiterbildungsinitiative teil. Zum 1. Juli 2015 sind 46.674 Versicherungsvermittler als Makler im DIHK-Vermittlerregister eingetragen.
[article_line tag=“versicherungsmakler“]
Wir wissen, dass wir diese beiden Informationen nicht 1:1 übereinander legen können. Bei „gut beraten“ sprechen wir über individuelle Weiterbildungskonten, im Vermittlerregister sind auch juristische Personen eingetragen.
Wenn wir diese statistische Einschränkung einmal außer Acht lassen und ein gutes Drittel an Teilnehmern aus dem Maklerbereich zugrunde legen, dann sehen die Trägerverbände diesen Anteil als beachtlichen Erfolg. Dass die Teilnahmequote der gebundenen und angestellten Vermittler weitaus höher liegt, war von vorneherein zu erwarten – bei den angestellten Vermittler ist die Teilnahme an der Weiterbildung ja sogar tarifvertraglich geregelt worden.
Wieso sind die Makler bisher so zurückhaltend?
Als Makler muss ich sicherlich einen stärkeren eigenen Impuls setzen und mich um die Eröffnung eines Weiterbildungskontos bemühen – das wird sicher ein Grund sein. Daneben hören wir aus der Maklerschaft gelegentlich das Argument, erst einmal eine gesetzliche Regelung abzuwarten. Mit der Entscheidung aus Brüssel zur IDD ist nunmehr klar, dass Vermittler, die sich an „gut beraten“ beteiligen, auf der sicheren Seite sind.
Ich kann nur sagen, dass wir uns über die positive Entwicklung auch bei der Teilnahme der Makler sehr freuen. Jeder zusätzliche Teilnehmer stärkt unser gemeinsames Brancheninteresse, die Professionalität der Vermittlerschaft in der Öffentlichkeit, beim Verbraucherschutz und in der Politik zu dokumentieren. Da ist jeder Vermittler auch ein Botschafter in eigener Sache.
Interview: Julia Böhne
Foto: Gerhard Blank