Project Immobilien: Insolvenzverfahren beginnen – wenig Hoffnung für Gläubiger 

Insolventes symbolisches Foto Insolvenzbankrott depts Geldfinanz und Wirtschaftskrise mit Briefmarken-Geschäftskonzept
Foto: PantherMedia / Markus Mainka
Seit August hat eine Vielzahl von Project-Unternehmen und -Objektgesellschaften Insolvenz angemeldet.

Bei fünf weiteren operativen Gesellschaften des Immobilienentwicklers und Fondsanbieters Project wurden nach den vorläufigen nun die regulären Insolvenzverfahren eröffnet. Doch für die Insolvenzgläubiger wird wohl wenig übrig bleiben, auch bei der Holding nicht.

Bei mindestens vier der fünf Gesellschaften können Gläubiger, deren Forderungen vor dem Insolvenzverfahren entstanden sind, wahrscheinlich nicht damit rechnen, noch Zahlungen zu erhalten. So hat der Insolvenzverwalter etwa für die Project Real Estate AG, also die Holding der Project Immobilien Gruppe, den amtlichen Insolvenzbekanntmachungen zufolge die „Masseunzulänglichkeit“ angezeigt. 

Das heißt: Es ist zwar genug Geld (inklusive Forderungen) vorhanden, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken, es reicht aber nicht aus, um die „Masseverbindlichkeiten“ vollständig zu bezahlen. Das sind die weiteren Kosten, die während des Insolvenzverfahrens entstehen, etwa für Gehälter, Miete oder Strom. Sie sind vorrangig vor den Verbindlichkeiten zu bedienen, die vor dem Insolvenzverfahren entstanden sind und geltend gemacht werden. Diese sogenannten Insolvenzgläubiger gehen damit in einem solchen Fall in der Regel leer aus.

Das gilt wohl auch für die Project Immobilien Wohnen und Gewerbe GmbH. Hier hatte das Gericht Rechtsanwältin Dr. Elske Fehl-Weileder, ebenfalls aus der Kanzlei Schultze & Braun, als Insolvenzverwalterin bestellt. Sie hat auch für diese Gesellschaft Masseunzulänglichkeit angezeigt. 

Auch Projektentwicklungs GmbH mit zu wenig Masse

Ebenfalls die Anzeige der Masseunzulänglichkeit liegt bei einer weiteren zentralen operativen Gesellschaft vor, der Project Immobilien Projektentwicklungs GmbH. Hier hat das Gericht die Schultze & Braun-Rechtsanwältin Katharina Franke als Insolvenzverwalterin bestellt. Mangels Masse bereits abgewiesen hat das Amtsgericht Bamberg zudem den Insolvenzantrag der Project Real Estate Institutional GmbH, die zu der dort ansässigen Fondssparte Project Investment Gruppe gehört. 

(Bisher) ohne Anzeige der Masseunzulänglichkeit hat das Amtsgericht Nürnberg das Insolvenzverfahren der Project Immobilien Management GmbH eröffnet, wo wiederum Volker Böhm als Insolvenzverwalter bestellt ist. Inwieweit es dabei bleibt und die Insolvenzgläubiger hier vielleicht noch mit nennenswerten Zahlungen rechnen können, bleibt abzuwarten. 

Ende Oktober war bereits das Insolvenzverfahren der in Bamberg ansässigen Project Vermittlungs-GmbH, die für das Publikumsvertrieb der Fonds zuständig war, eröffnet worden. Seit August hatten diverse Project-Unternehmen und eine Vielzahl von Objektgesellschaften für die einzelnen Bauprojekte Insolvenzanträge gestellt.

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