Beim Finanzvertrieb AWD soll es einem Medienbericht zufolge Verstöße gegen Provisionsregelungen bei Fondsprodukten gegeben haben. Die Hannoveraner weisen die Vorwürfe zurück.
Wie der Radiosender „NDR Info“ berichtet, sollen vor dem Börsengang von AWD im Jahr 2000 bei zahlreichen vermittelten geschlossenen Fonds insgesamt mehr als 15 Prozent Provision gezahlt worden sein. Eine solche Höhe hätte den Kunden aber zwingend mitgeteilt werden müssen.
„Fondsgeschäfte, bei denen mehr als 15 Prozent Provision fließen, sind wirtschaftlich in der Regel nicht tragfähig“, zitiert NDR Info Achim Tiffe vom Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen.
Insgesamt sollen die Vorwürfe mehr als 20 Fondsprodukte betreffen. Darunter seien mehrere Falk-Fonds oder die Medienfonds IMF 1 und 2, heißt es in dem Bereich weiter.
AWD hat sich zu den Vorwürfen bereits geäußert und weist diese zurück. „Die Behauptungen des NDR beruhen auf Angaben eines Rechtsanwalts, der den NDR und andere Medien nutzt, um auf aggressive Weise Kunden zu gewinnen. Die tatsächlich geleisteten Provisionen waren indes marktüblich. Die genannte Größenordnung von mehr als 15 Prozent auf den vermittelten Gesellschaftsanteil ist falsch und nicht nachvollziehbar. Gegen entsprechende Behauptungen liegen mehrere einstweilige Verfügungen verschiedener Gerichte vor. So haben unter anderem die Landgerichte Hamburg und Itzehoe solche Äußerungen untersagt“, betont Béla Anda, Pressesprecher AWD.
Um Transparenz in der Frage der Provisionszahlungen zu schaffen, habe man diese Dokumente nun auf der Homepage veröffentlicht. Darin werden Behauptungen untersagt, AWD habe für die Vermittlung diverser Fondsbeteiligungen über 15 Prozent Provision erhalten. (ks)
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