PwC-Studie: Terminals und Schiffe bei Investoren begehrt

Containerschiff im Hamburger Hafen
Foto: Bildagentur PantherMedia / PicterArt
Containerschiffe am Terminal im Hamburger Hafen (Symbolbild).

Containerterminals und Schiffe sind einer Studie zufolge bei Geldgebern nach wie vor als Investment begehrt. Angriffe im Roten Meer beeinträchtigten allerdings weiter die Containerschifffahrt, und die Zahl der Übernahmen im Transport- und Logistiksektor ist zurückgegangen.

Für strategische Investoren wie Unternehmen seien solche Geldanlagen unerlässlich, um Lieferketten aufrechtzuerhalten, heißt es in der halbjährlichen Untersuchung des Wirtschaftsprüfers PwC zu Übernahmen und Fusionen im weltweiten Transport- und Logistiksektor.

Im ersten Halbjahr gab es demnach im Transport- und Logistiksektor 86 Übernahmen und Fusionen. Dabei geht es um Deals mit einem Wert von mindestens 50 Millionen US-Dollar. Das sind zwölf Übernahmen und Fusionen weniger als im ersten Halbjahr 2023. PwC zufolge handelt es sich um den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre.


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„Wirtschaftliche Unsicherheiten, volatile Marktbedingungen, eine nach wie vor hohe Inflation und neue regulatorische Vorgaben setzen Logistikunternehmen unter Druck“, sagte der Co-Autor der Studie, Ingo Bauer. Unternehmen müssten daher Kosten reduzieren und die Effizienz steigern.

Luftfrachtsektor profitiert

Die Angriffe der Huthi im Roten Meer beeinträchtigten weiter die Containerschifffahrt, schreiben die Autoren. Reeder vermeiden demnach die Fahrt durch das Rote Meer und nutzen stattdessen die längere Strecke um die Südspitze Afrikas, das Kap der Guten Hoffnung. Das führe zu Verzögerungen. Frachtraten seien deutlich gestiegen, heißt es im „Transport & Logistics Barometer“.

Der Luftfrachtsektor profitiere von den Störungen der Schifffahrt. In den ersten drei Monaten des Jahres habe der Transport von Luftfracht weltweit zugenommen. Dazu beigetragen hätten auch der Onlinehandel und die Nachfrage nach Sonderfracht wie Lithiumbatterien. Im Straßengüterverkehr habe es dagegen zu Jahresbeginn eine schwache Nachfrage gegeben. Unternehmen seien zudem mit steigenden Betriebskosten konfrontiert.

Zwölf „Megadeals“

Vergleichsweise selten waren nach wie vor sogenannte Megadeals, auch wenn es hier einen Anstieg gab. Als „Megadeal“ bezeichnen die Autoren eine Übernahme und Fusion mit einem Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Im ersten Halbjahr gab es zwölf solcher „Megadeals“. Im Vorjahreszeitraum waren es fünf. Ein Grund für die Zunahme sei die anhaltende Nachfrage nach Infrastruktur, für die Investoren hohe Preise zahlten.

Einer der „Megadeals“ kam den Angaben zufolge in Ungarn zustande: Dort übernahm der Staat die Mehrheit am Budapester Flughafen, wie im Juni bekannt wurde. Den Kaufpreis gab das Wirtschaftsministerium des Landes mit 3,1 Milliarden Euro an.

PwC-Experte Bauer sagte, er gehe bei Übernahmen und Fusionen von einer „Wiederbelebung“ in der zweiten Jahreshälfte aus. „Auch weil der nachlassende Inflationsdruck und die Aussicht auf Zinssenkungen ein günstigeres Umfeld für Finanzinvestoren schaffen werden.“ (dpa-AFX)

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