Das anhaltende Zinstief gefährdet einer Studie zufolge die Stiftungslandschaft in Deutschland. Denn es werde immer schwieriger, Vermögen möglichst risikoarm anzulegen – was Stiftungen traditionell bevorzugen oder sich in ihren Statuten gar vorschreiben.
Einer Umfrage von PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge erwartet die Mehrheit der Verantwortlichen, dass absehbar mehr Stiftungen abgewickelt oder zusammengelegt werden als in den vergangenen vier bis fünf Jahren. PwC legte am Mittwoch in Frankfurt seine Umfrage unter 208 der vermögensstärksten Stiftungen in Deutschland vor. 58 Prozent der Befragten erwarten demnach ein Stiftungssterben infolge der extrem niedrigen Zinsen. Auf sinkende Einnahmen stellen sich fast alle (95 Prozent) ein. Vier von fünf Befragten (82 Prozent) erwarten, dass sich ihre Fördermöglichkeiten einschränken werden.
Reale Vermögensverluste
Viele Stiftungen nähmen bereits reale Vermögensverluste billigend in Kauf, sagte PwC-Experte Berthold Theuffel-Werhahn. „Keine Frage: Die Stiftungslandschaft in Deutschland wird sich aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen merklich verändern. Dazu gehört auch, dass Stiftungen abgewickelt werden.“
Quelle: dpa-AFX
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