Die Reederei Hapag-Lloyd meldet den Vollzug der im Juli 2016 vereinbarten Fusion mit der arabischen Reederei UASC. Damit ändert sich auch die Aktionärsstruktur des Hamburger Traditionsunternehmens signifikant.
Nach monatelangen Verzögerungen hat Hapag-Lloyd die Fusion mit UASC unter Dach und Fach gebracht. „Das ist ein wichtiger strategischer Meilenstein und ein großer Schritt nach vorn für Hapag-Lloyd“, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Mittwoch in Hamburg.
Damit ist der Weg frei, UASC in den Konzern zu integrieren und die angestrebten Einsparungen umzusetzen. Sie sollen ab 2019 jährliche Kostenminderungen von 435 Millionen US-Dollar bringen, große Teile davon schon 2018.
Platz fünf in der internationalen Top-Liga
2014 hatte die chilenische CSAV ihre Containersparte bei Hapag-Lloyd untergebracht. Die Hamburger wollen ihre Wettbewerbsposition in der krisengeschüttelten Schifffahrtsbranche stärken und nun mit UASC ihren fünften Platz in der internationalen Top-Liga absichern.
Die United Arab Shipping Company (UASC) bringt knapp 80 Schiffe in den Konzern ein und erhöht die gemeinsame Flotte auf rund 230 Schiffe und eine Transportkapazität von 1,6 Millionen Standardcontainer (TEU).
Über 50 Prozent der Anteile nun im Ausland
Vor einer innerhalb von sechs Monaten geplanten Kapitalerhöhung gehört Hapag-Lloyd nun zu 22,6 Prozent CSAV, zu 14,8 Prozent der Stadt Hamburg, zu 14,6 Prozent dem Unternehmer Klaus-Michael Kühne, zu 14,4 Prozent der Holding von Qatar und zu 10,1 Prozent einem Fonds des Königreichs Saudi-Arabien. Der Reisekonzern TUI hält noch 8,9 Prozent.
Der Streubesitz an der börsennotierten Aktiengesellschaft wird sich auf rund 14,6 Prozent belaufen. Innerhalb des Streubesitzes entfallen insgesamt 3,6 Prozent der Anteile auf die weiteren ehemaligen UASC-Gesellschafter Kuwait, Irak, Vereinigte Arabische Emirate und Bahrain. In Summe gehören damit 28,1 Prozent von Hapag-Lloyd nun Arabern und zusammen mit den Aktien der CSAV liegen über 50 Prozent der Anteile im Ausland. (sl/dpa-AFX)
Foto: Hapag-Lloyd