Quartalsbilanz: W&W sieht sich auf Kurs

Vorstandschef Jürgen Junker
Foto: W&W
Vorstandschef Jürgen Junker

Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) sieht sich nach den ersten drei Monaten des laufenden Jahres auf Kurs. Dank eines sehr gut laufenden Bauspar- und Sachversicherungsgeschäftes.

Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) sieht sich nach den ersten drei
Monaten des laufenden Jahres auf Kurs. Die Finanzmärkte hätten eine überraschend freundliche, aber auch volatile Entwicklung aufgewiesen, teilte das Unternehmen aus Ludwigsburg mit. Auch der Anleihemarkt habe sich letztlich stabil gezeigt.

Der Quartalsgewinn von W&W stieg um drei Prozent auf 64,1 Millionen Euro, wobei der Vorjahreswert aufgrund der seit diesem Jahr für Versicherungskonzerne geltenden neuen Rechnungslegung nach IFRS17 angepasst wurde. „Der Jahresauftakt ist für die W&W-Gruppe erfreulich verlaufen. Nach dem ersten Quartal liegen wir voll auf Kurs für das Gesamtjahr“, sagte Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W.

Das Management bestätigte seine Jahresprognose. Laut dieser wird 2023 ein Gewinn im Korridor von 220 bis 250 Millionen Euro angestrebt, was auch die lang- und mittelfristige Prognose ist. Im Vergleich zu den 2022 erzielten 261,5 Millionen Euro wäre das prognostizierte Jahresergebnis allerdings ein Rückgang. Nach wie vor bestünden Risiken infolge der Inflation, aber auch angesichts der Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher, so Junker weiter.

Renaissance des Bausparens

Im ersten Quartal entwickelte sich das Geschäft im Segment Wohnen sehr gut: Hier verzeichnete der Konzern etwa bei Bausparverträgen das historisch bisher beste Neugeschäft in einem
Quartal. Das Brutto-Neugeschäft nach Bausparsumme stieg um 74,6 Prozent auf 6,08 Milliarden Euro nach 3,48 Milliarden Euro im gleichen Quartal des Vorjahres.

Für viele Kundinnen und Kunden sei das Bausparen angesichts der deutlich erhöhten Bauzinsen weiter ein attraktives Instrument der Risikoabsicherung und Planungssicherheit, betonte der Konzern. Das Kreditneugeschäft brach angesichts der aktuellen Unsicherheiten auf den Immobilienmärkten um 55,8 Prozent regelrecht ein und erreichte 838 Millionen Euro (erstes Quartal 2022: 1,90 Milliarden Euro, -55,8 Prozent).

Erfreuliches Sachgeschäft

Im Geschäftsfeld Versicherung verzeichnete die Schaden- und Unfallversicherung ein sehr erfreuliches Neugeschäft. Nach Konzernangaben gab es einen Zuwachs von 31,5 Prozent auf 167,7 Millionen Euro (erstes Quartal 2022: 127,5 Millionen Euro) – gemessen am Jahresbestandsbeitrag (Ersatz- und Neugeschäft).

Wachstumstreiber waren das Kraftfahrt- und das Firmenkundengeschäft. Zum besseren
versicherungstechnischen Ergebnis, das im Vorjahresquartal unter anderem durch höhere
Elementarschäden aus Winterstürmen beeinflusst gewesen war, trugen die Normalisierung der Schadenentwicklung und das starke Neugeschäft bei. Die Kosten-Aufwands-Relation (Combined Ratio) in der Schaden-Unfallversicherung, die erstmals nach IFRS 17 erstellt wurde, verbesserte sich netto um knapp fünf Prozentpunkte auf 92,1 Prozent (erstes Quartal 2022: 96,9 Prozent)

bAV als Konstante in der Lebensversicherung

In der Lebensversicherung ging das Geschäft anlog zur Branchenentwicklung zurück, teilte der Konzern mit. Die Beitragssumme lag in den ersten drei Monaten mit 821,2 Millionen Euro um 16,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert (985,0 Millionen Euro). Überdurchschnittlich entwickelte sich dagegen weiterhin die betriebliche Altersvorsorge, bei der die Beitragssumme im Neugeschäft mit 319,3 Millionen Euro nahezu stabil blieb. (dpa/eigene Recherche)

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