Nichtzuletzt innenpolitische Turbulenzen haben Thailand aus dem Fokus der Investoren gerückt. Zu Unrecht, wie Mark Monson, Senior Fondsmanager im Team Emerging Markets Equities bei Raiffeisen Capital Management, meint.
Sowohl Bewertungsniveaus als auch Fundamentaldaten und Gewinnaussichten der Unternehmen sprechen seiner Einschätzung nach weiterhin für Aktien aus den Emerging Markets: „Fundamentale Situation und Wachstumsaussichten sind weiterhin sehr gut, sowohl absolut als auch im Vergleich zu den entwickelten Industrienationen. Selbst, wenn sich die Konjunktur in den USA, der EU und Japan weiterhin schwach entwickeln sollte, könnten dennoch vor allem jene Staaten weiter robust wachsen, die über einen relativ großen Binnenmarkt verfügen oder deren Exportgüter weniger stark vom Wirtschaftszyklus abhängen – beispielsweise Nahrungsmittel.“
Auch sollen die Aktienmärkte dieser Länder nicht nur mit attraktiven Erträgen locken, sondern eine gute Diversifikation für ein globales Aktienportefeuille bieten. „Viele Asean-Staaten in diese Kategorie. Als besonders attraktiv schätzen wir derzeit Thailand ein“, so Monson.
Das Land war zuletzt vor allem wegen seiner innenpolitischen Turbulenzen in den Schlagzeilen. „Diese sind zugleich der wesentliche Grund dafür, dass thailändische Aktien von internationalen Investoren vielfach gemieden wurden und den Boom der anderen Emerging Markets kaum mitvollzogen haben. Thailand ist daher in vielen internationalen Aktienportefeuilles gar nicht oder nur sehr gering vertreten.“ Günstige, stark unterbewertete Aktien seien am besten dort zu finden, wo die Masse der Investoren noch nicht beziehungsweise lange nicht mehr gesucht hat.
„Auf Basis der für 2010 und 2011 geschätzten Unternehmensgewinne notieren die meisten Aktien mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von unter Zehn. Gleichzeitig wachsen die Gewinne dynamisch, die Dividendenrenditen liegen im Durchschnitt bei 3,7 Prozent und sind zumeist solide untermauert. Das ist fast soviel, wie zehnjährige Staatsanleihen bringen, und fast doppelt so hoch wie die Dividendenrendite von US-Aktien“, erklärt Raiffeisen-Experte Monson. (mr)
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