Die Unsicherheit am Kapitalmarkt ist dem Vermögensverwalter Blackrock zufolge angesichts der Steuerreform und erhöhter öffentlicher Ausgaben in den USA gestiegen. Denn diese Aktionen verliehen Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinnen weiteren Rückenwind in einer Zeit, in der die US-Wirtschaft bereits brumme.
„Das schafft im Hinblick auf die Konjunkturaussichten zusätzliche Unsicherheit: Potenzial für höhere Investitionen und Produktivitätswachstum, aber auch das Risiko einer Überhitzung und steigender Risikoprämien“, so Richard Turnill, globaler Chef-Anlagestratege bei Blackrock.
US-Protektionismus als größtes Risiko
Das größte Risiko bleibt nach Ansicht von Blackrock der zunehmende US-Protektionismus. Die US-Maßnahmen gegen China dürften zu erhöhter Volatilität führen, den insgesamt günstigen Wirtschafts- und Kapitalmarktausblick aber nicht erschüttern. „Allerdings könnte jedwede Eskalation in Richtung eines Handelskrieges die Stimmung trüben und verändern“, schreibt Turnill. Ein weiteres Risiko seien steigende Anleihenrenditen. „Wir sind jedoch der Meinung, dass Aktien sich weiterhin gut entwickeln können, solange die Renditen allmählich steigen und von verbessertem Wachstum getrieben sind.“
Aktien weiterhin attraktiv
Vor diesem Hintergrund sind Aktien Blackrock zufolge nach wie vor attraktiv. „Wir bevorzugen US- und Schwellenländerwerte, aber erwarten rauere Märkte und weniger geradlinige Renditen als im vergangenen Jahr“, schreibt Turnill. Aus Branchensicht bevorzugt Blackrock Technologie- und Finanzwerte sowie Momentum-Aktien, sprich Werte, die eine positive Kursdynamik aufweisen. Staatsanleihen sieht der Vermögensverwalter mit Ausnahme kurzlaufender US-Papiere eher negativ. „In Bezug auf Kreditpapiere sind wir angesichts enger Risikoaufschläge und einer erhöhten Anfälligkeit für Zinsanstiege neutral positioniert“, so Turnill.
Foto: Blackrock