China wird den Wechselkurs des Yuan weiter abwerten. Das prognostiziert die österreichische Fondsgesellschaft Raiffeisen Capital Management und befürchtet weitreichende weltwirtschaftliche Konsequenzen.
Angelika Millendorfer leitet das Team für Emerging-Markets-Aktien: „Die Währungsabwertung des Yuan ist in erster Linie dem Druck der ökonomischen Realität geschuldet. Und in den kommenden Monaten dürften weitere graduelle Anpassungen des Wechselkurses erfolgen.“
IWF fordert Reformen
Der IWF erwartet laut Millendorfer derweil eine Gesamtverschuldung Chinas von 250 Prozent des Bip im Jahr 2020 und geht davon aus, dass ohne Reformen das Wirtschaftswachstum weiter sinken und die Verschuldungsraten drastisch steigen werden.
„Eine große Unbekannte sind dabei die notleidenden Kredite, die deutlich über den offiziell eingestandenen Werten liegen dürften“, so die Expertin.
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Für die in Hongkong gehandelten H-Aktien sprächen weiterhin die im internationalen Vergleich recht günstigen Bewertungen, sagt Millendorfer: „Auf Sicht der kommenden Jahre sind höhere Aktienkurse in China und Hongkong deutlich wahrscheinlicher als niedrigere.“ (mr)
Foto: RCM