Die deutschen Reeder erwarten nach einer aktuellen Umfrage in den nächsten zwölf Monaten keine Besserung ihrer Lage. Nur 27 Prozent von mehr als 100 befragten Führungskräften rechnen mit steigenden Charterraten für Schiffe, 39 Prozent mit steigenden Frachtraten, teilte die Unternehmensberatung PWC mit.
Dennoch laufen die Modernisierung der Flotten und die Digitalisierung weiter: Rund 70 Prozent der Reeder wollen neue oder gebrauchte Schiffe kaufen, mehr als 80 Prozent verkaufen Schiffe oder verschrotten sie. Um die notwendigen Investitionen zu finanzieren, bemühen sich die Reedereien zunehmend um Kapital ausländischer Fonds.
„Digitalisierung, Finanzierung, Umweltschutz: diese Themen entscheiden über die Zukunftsfähigkeit der deutschen Handelsschifffahrt und werden deshalb von den Führungskräften in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld angepackt“, kommentierte Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR), die Ergebnisse der PWC-Studie.
Kooperationen mit US-Fonds
„Um digitale Innovationen für den Schiffs- und Reedereibetrieb erfolgreich zu entwickeln und einzuführen, stellen sich deutsche Reedereien noch internationaler auf. Die Zurückhaltung von deutschen Banken bei der Schiffsfinanzierung erzwingt eine stärkere Orientierung hin zu neuen Partnern“, so Nagel weiter.
Beispiele für diese Entwicklung seien Kooperationen mit indischen Software-Entwicklern, US-amerikanischen Fonds und chinesischen Banken. (dpa/kb)
[article_line]
Foto: VDR