Die drei größten Containerschiffsreedereien – die dänische Maersk Line, die in Genf ansässige MSC sowie die französische CMA CGM – wollen künftig zusammenarbeiten. Die neue Allianz mit dem Namen „P3 Network“ sieht vor, ab dem Jahr 2014 zunächst 255 Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von 2,6 Millionen TEU auf den Weltmeeren gemeinsam einzusetzen.
Hauptziel der Kooperationsvereinbarung ist es, Verträge mit den Häfen gemeinsam abzuschließen sowie die Routen zu optimieren, um Überkapazitäten abzubauen und Effizienzgewinne durch gemeinsame Fahrten zu erzielen. Die Flotte soll durch ein unabhängiges Zentrum mit Sitz in London verwaltet werden, während die wirtschaftliche und rechtliche Selbständigkeit der beteiligten Unternehmen erhalten bleibt.
Insgesamt 29 wöchentliche Linien sollen auf den Haupthandelsrouten Asien-Europa (13 Linien), Asien-Nordamerika (zehn Linien) sowie Nordamerika-Europa (sechs Linien) eingerichtet werden. Dazu werden Maersk 1,1 Millionen TEU (42 Prozent der Gesamtkapazität) beisteuern, MSC 0,9 Millionen TEU 34 (Prozent) und CMA CGM 0,6 Millionen TEU (24 Prozent). Die drei Reedereien zusammen verfügen derzeit über 102 Containerschiffe mit einer jeweiligen Stellplatzkapazität von mehr als 10.000 TEU. Das entspricht einem Anteil von 56 Prozent an der gesamten Flotte weltweit in dieser Größenklasse entspricht.
Im Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), Bremen, rechnet man langfristig mit einer beruhigenden Wirkung auf den Markt, einem zunehmenden Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage und geringeren Ausschlägen bei den Frachtraten. Eine Wettbewerbsverschärfung sei nicht zu befürchten. Auch in der Vergangenheit hätte die Bildung neuer Allianzen zumindest kurzfristig zu einem Anstieg der Frachtraten geführt. (af)
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